Vollendung des EU-Binnenmarktes: Forderung nach Abbau nationaler Barrieren
In einem Aufruf zur Stärkung des europäischen Binnenmarktes mahnt der EU-Sonderbeauftragte Enrico Letta zu entschlossenem Handeln. Anlässlich des bevorstehenden 40-jährigen Bestehens des Binnenmarktes im nächsten Jahr wird deutlich, dass das ursprüngliche Versprechen eines nahtlosen Wirtschaftsraums noch längst nicht eingelöst ist. Trotz der formalen Errichtung des Marktes, begegnen Dienstleister weiterhin erheblichen Schwierigkeiten, wenn sie ihre Tätigkeiten über nationale Grenzen hinweg ausweiten wollen.
Die von Letta identifizierten Hindernisse sind keineswegs auf Nebenschauplätze beschränkt; sie reichen von der Energiebranche über die Telekommunikation bis hin zum Finanzsektor. Diese Barrieren hemmen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Unternehmertum, wodurch das Potenzial des Binnenmarktes ungenutzt bleibt.
Letta wirft zudem der Europäischen Kommission vor, nicht energisch genug gegen die protektionistischen Tendenzen der Mitgliedsstaaten vorzugehen. Seiner Ansicht nach bedarf es eines vehementen Weckrufs, um die Vollendung des Binnenmarktes voranzubringen und damit das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu sichern. Die Botschaft ist klar: Nur durch konkrete Maßnahmen und die Beseitigung von nationalen Barrieren kann die Vision eines integrierten Europa Wirklichkeit werden. (eulerpool-AFX)