Vodafone im Umbruch: Milliardenverluste trotz Umsatzsteigerung
Trotz gestiegener Umsätze hat Vodafone im vergangenen Geschäftsjahr 2024/25 einen erheblichen Nettoverlust von 3,7 Milliarden Euro verzeichnet. Diese unerfreuliche Bilanz steht im starken Kontrast zum Vorjahresgewinn von 1,5 Milliarden Euro. Der Rückschlag ist vor allem auf Abschreibungen in Höhe von 4,5 Milliarden Euro in den Märkten Deutschland und Rumänien zurückzuführen, wobei insbesondere der Verlust des Nebenkostenprivilegs für TV-Kabelverträge in Deutschland das Unternehmen belastet hat.
Positiv hervorzuheben ist jedoch der Anstieg der Serviceerlöse im Schlussquartal um 5,4 Prozent, der die Erwartungen der Analysten übertraf. Trotz dieser Erfolge fiel das bereinigte EBITDA AL mit 10,9 Milliarden Euro um 0,8 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Konzernchefin Margherita Della Valle plant für das kommende Jahr einen operativen Gewinn von 11 bis 11,3 Milliarden Euro, was den Prognosen der Analyse zufolge im mittleren Bereich entspricht.
Die Vodafone-Aktie verzeichnete in London einen Zuwachs von 1,2 Prozent auf 73 Pence, bewegt sich jedoch seit Mitte 2023 in einem engen Korridor um die 70 Pence. Analyst Akhil Dattani von JPMorgan sieht in den Kennziffern keine großen Überraschungen, verweist jedoch auf einen enttäuschenden Ergebnisausblick für Europa.
Trotz der Schwächen auf dem deutschen Markt, wo die Anzahl der TV-Kunden auf rund 8,8 Millionen sank, konnten Zuwächse in der Türkei, Großbritannien und Afrika einige Verluste abfedern. Vodafone hatte in Deutschland im vierten Quartal 81.000 TV-Kunden verloren und plant nun, nach dem Verkauf der Geschäfte in Spanien und Italien, Aktien im Wert von 2 Milliarden Euro zurückzukaufen. Die Dividende wird aufgrund der finanziellen Lage auf 4,5 Cent je Aktie halbiert.