Vertrauenskrise in Berlin: Regierung Merz und die wachsende Unzufriedenheit
Die neue Regierungskoalition unter Führung von Bundeskanzler Friedrich Merz gerät laut aktuellen Umfrageergebnissen des Meinungsforschungsinstituts Insa unter verstärkten Druck. Eine kürzlich durchgeführte Befragung zeigt, dass nach nur 100 Tagen im Amt 60 Prozent der Bürgerinnen und Bürger unzufrieden mit der Arbeit von CDU/CSU und SPD sind, wobei nur 27 Prozent ihr Vertrauen aussprechen. Auffällig ist der Rückgang im Vergleich zu den Ergebnissen Anfang Juni, als noch 37 Prozent ihre Zufriedenheit äußerten. Besonders Bundeskanzler Merz trifft auf wachsende Kritik; lediglich 30 Prozent der Befragten sind mit seiner Leistung zufrieden, im Gegensatz zu den 59 Prozent, die skeptisch bleiben. Zum Vergleich: Sein Vorgänger Olaf Scholz, damals als Kanzler der Ampel-Koalition, konnte in einer ähnlichen Umfrage nach 100 Tagen im Amt eine Zufriedenheitsrate von 43 Prozent verzeichnen. Was die Leistung der Großen Koalition im Vergleich zur vorherigen Ampel-Koalition betrifft, sind die Meinungen ebenfalls gespalten: 28 Prozent der Befragten sehen eine Verbesserung, während 24 Prozent die Arbeit der neuen Regierung als weniger effektiv einschätzen. Im aktuellen „Sonntagstrend“ der „Bild am Sonntag“ zeigt sich zudem, dass eine Regierungsmehrheit für die jetzige Koalition in weite Ferne rückt. CDU/CSU und SPD würden zusammen auf lediglich 42 Prozent kommen. Im politischen Kräfteverhältnis bleibt die AfD mit 25 Prozent als zweitstärkste Kraft gefestigt, dicht gefolgt von den Grünen, die bei 11 Prozent stagnieren. Die Linke erreicht 9 Prozent, während das von Sahra Wagenknecht gegründete Bündnis bei 4 Prozent verharrt und die FDP leicht auf 4 Prozent zulegt. Solche Umfragen sind jedoch stets mit Vorsicht zu genießen. Die Erosion der Parteibindungen und die immer kurzfristigeren Wahlentscheidungen erschweren die Gewichtung der Daten, sodass diese stets als Momentaufnahme verstanden werden müssen.

