Verschleiß auf den Schienen: InfraGo-Bericht enthüllt Mittelmaß im deutschen Bahnnetz

Das Fazit des aktuellen Berichts über den Zustand des deutschen Schienennetzes fällt ernüchternd aus: Die Deutsche Bahn bewertete ihre Infrastruktur für das Jahr vergangen mit der Note 3,03, nur eine leichte Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr. Doch diese vermeintliche Stabilisierung auf mittlerem Niveau offenbart bei genauerer Betrachtung drängende Probleme. Insbesondere für pünktlichkeitsrelevante Komponenten, darunter Weichen und Stellwerke, die einer hohen Belastung ausgesetzt sind, verzeichnet die Bahn lediglich Durchschnittsnoten bis hin zu mangelhaften Bewertungen. Dies zeigt sich unmittelbar in der Pünktlichkeitsrate des Fernverkehrs: Ein Drittel aller Fernzüge erreichte ihr Ziel 2021 verspätet.

Die neu ins Leben gerufene Bewertung der Personenbahnhöfe, die durch die InfraGo verwaltet werden, liefert ebenfalls nur mittelmäßige Ergebnisse mit einem Durchschnitt von 3,09. Allerdings, so betont die Bahn, seien trotz der mittelmäßigen Beurteilungen alle Anlagen 'stand-, betriebs- und verkehrssicher'.

Die Herausforderung der Zukunft und der Ruf nach handfestem Engagement sind nicht zu überhören: Mehr als 92 Milliarden Euro werden benötigt, um das stark sanierungsbedürftige Netz zu erneuern – eine Summe, die im Vergleich zum Vorjahr um rund zwei Milliarden angestiegen ist. Zusätzlich erfordern die Bahnhöfe Investitionen von 17,6 Milliarden Euro.

Mit besonderer Dringlichkeit sind Stellwerke und Bahnübergänge zu nennen - viele davon so veraltet, dass nur ein Neubau als Lösung infrage kommt. Der Bericht weist dabei gerade bei den Stellwerken mit der Note 4,02 einen besonders schlechten Zustand aus, was laut Dirk Flege, dem Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, als klarer Weckruf zu verstehen ist. Er fordert eine beschleunigte Digitalisierung, von der letztlich auch die Pünktlichkeit der Züge profitieren würde.

Die Bahn plant, mittels eines Investitionsprogramms vor allem stark beanspruchte Streckenabschnitte zu modernisieren, beginnend mit der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim, die für Bauarbeiten in diesem Jahr für fünf Monate voll gesperrt wird.

Greenpeace-Verkehrsexpertin Lena Donat und Bundesverkehrsminister Volker Wissing sehen ebenfalls Handlungsbedarf und plädieren für langfristige finanzielle Lösungen im Sinne staatlicher Fonds.

Der Netzzustandsbericht folgt dem Prinzip des Schulnotensystems, wobei Noten von 4,0 und schlechter einen kritischen Investitionsbedarf suggerieren. (eulerpool-AFX)

Transport
[Eulerpool News] · 08.05.2024 · 22:41 Uhr
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