USA verbieten «Light»-Zigaretten

Washington (dpa) - Meilenstein im Kampf gegen das Rauchen: Zigarettenhersteller in den USA dürfen nach einem neuen Gesetz ihre Produkte künftig nicht mehr als «light» oder «ultra-light» anpreisen.

Zudem werden Zigaretten mit speziellen süßen oder fruchtigen Geschmackszusätzen, die vor allem auf junge Raucher abzielen, in Zukunft verboten. Auch die Tabakwerbung wird drastisch eingeschränkt. Die US-Gesundheitsbehörde erhält weitgehende Befugnisse, etwa Obergrenzen für den Nikotingehalt zu bestimmen.

Ein entsprechendes Gesetz passierte am Freitag das Abgeordnetenhaus in Washington, nachdem der Senat bereits am Donnerstag (Ortszeit) grünes Licht gegeben hatte. In beiden Kammern gab es eine überwältigende Mehrheit für die neuen Regeln. Präsident Barack Obama würdigte das Gesetz als einen Meilenstein und Zeichen des Wandels in Washington nach zehnjähriger massiver Opposition gegen derartige Regulierungen. Er verwies darauf, dass jeden Tag 1000 Amerikaner unter 18 Jahren nikotinabhängig würden und dem Gesundheitswesen durch das Rauchen jährlich zusätzliche 100 Milliarden Dollar an Kosten aufgebürdet würden.

Die Anti-Raucher-Lobby begrüßte die neue Initiative geradezu überschwänglich. «Es geschehen noch Wunder», erklärte der demokratische Senator Edward Kennedy. «Der Senat sagt endlich Nein zur Tabakindustrie.» Obama - ein «heimlicher» Raucher, der bereits mehrfach ganz aufhören wollte - hatte bereits zuvor angekündigt, dass er das Gesetz rasch unterschreiben will, sobald es auf seinem Schreibtisch liegt.

Kritiker betonen seit Jahren, «Light»-Zigaretten mit weniger Teergehalt seien nicht weniger gesundheitsschädlich als normale Zigaretten. Als besonderen Erfolg begrüßten sie die neuen Befugnisse der Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration (FDA). Sie kann künftig Standards für die chemische Zusammensetzung von Zigaretten bestimmen. Experten hoffen, dass die Behörde zumindest einige der etwa 60 krebserregenden Stoffe im Tabak verbietet. Zigaretten mit niedrigem Nikotingehalt könnten es zudem Rauchen erleichtern, von ihrer Sucht loszukommen.

«Dieses Gesetz ist der strengste Schritt, den der Kongress jemals zur Verringerung des Tabakkonsums unternommen hat», meint Matthew Myers, Präsident der Organisation «Campaign für Tobacco-Free Kids» in Washington. «Die Zeit ist endlich gekommen, um den besonderen Schutz zu beenden, den die Tabakindustrie viel zu lange genossen hat.»

Trotz bereits vorhandener strikter Rauchverbote in den allermeisten Bundesstaaten sterben in den USA jährlich schätzungsweise 400 000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Jeder fünfte Amerikaner raucht.

Gesundheit / USA
12.06.2009 · 18:29 Uhr
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