USA: Haben nichts mit Gewaltaktionen im Iran zu tun

Washington/Teheran (dpa) - Die US-Regierung hat nach dem jüngsten Bombenanschlag auf einen Atomwissenschaftler im Iran betont, dass sie mit Gewaltaktionen in dem Land nichts zu tun habe.

US-Außenministerin Hillary Clinton erwähnte vor Journalisten in Washington zwar diesen konkreten Vorwurf nicht direkt. Aber sie bezog sich offensichtlich darauf, als sie sagte: «Ich möchte kategorisch zurückweisen, dass es eine Verwicklung der USA in jegliche Art von Gewaltaktionen innerhalb des Irans gibt.»

Die Führung in Teheran warf Israel und den USA umgehend vor, in das Attentat verwickelt zu sein - wie schon zuvor in die Anschläge auf Nuklearforscher im Jahr 2010.

Ein Motorradfahrer habe eine Bombe an dem Fahrzeug von Roshan befestigt, berichtete die Nachrichtenagentur Fars. Auch der Fahrer Roshans starb nach der Detonation am Mittwoch. Ein weiterer verletzter Autoinsasse wurde mit Erfolg notoperiert.

Die iranische Atomorganisation teilte mit, Roshan sei «einer der Diener der Nuklearindustrie» gewesen, ohne seine genaue Position zu benennen. «Auf dem vom mutigen Volk des Irans eingeschlagenen Weg gibt es kein Zurück, und solche teuflischen Akte der USA und Israels gegen unsere Wissenschaftler werden nicht den geringsten Einfluss haben», heißt es in dem Statement der Atomorganisation, das die Nachrichtenagentur Isna verbreitete.

Der Iran steht wegen seines Atomprogramms international unter Druck. Der Westen verdächtigt Teheran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms an der Entwicklung von Nuklearwaffen zu arbeiten. Der Konflikt verschärfte sich zuletzt. Die USA und die EU planen neue Strafmaßnahmen.

Regierung und Parlament in Teheran verurteilten das Attentat und warfen «imperialistischen Mächten» - namentlich Israel und den USA - vor, daran beteiligt gewesen zu sein. «Die Feinde des Irans sollen wissen, dass sie mit solchen terroristischen Akten den wissenschaftlichen Fortschritt des Irans nicht stoppen können», sagte Irans Vizepräsident Mohammed Resa Rahimi. «Die Agenten der imperialistischen Mächte waren in diesen Mord verstrickt.»

Der jüngste Anschlag erinnert an ähnliche Attentate im Jahr 2010. Im Visier standen damals drei Atomforscher. Zwei von ihnen kamen ums Leben, einer wurde verletzt. Nach dem Bombenanschlag auf den 50- Jahre alten Universitätsprofessor und Atomphysiker Massud Ali-Mohammadi im Januar 2010 machte Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad Israel für den Mord verantwortlich. Mehrere angebliche Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad wurden festgenommen.

Im November 2010 wurde der iranische Nuklearwissenschaftler Maschid Schahriari bei einem Attentat getötet. Ein zweiter Wissenschaftler, Fereydoun Abbasi, wurde durch einen weiteren Sprengsatz verletzt. Abbasi wurde wenig später von Präsident Ahmadinedschad zu dessen Vize und zum Chef der iranischen Atomorganisation ernannt. Mehrere Verdächtige wurden festgenommen, angeblich gab es Verbindungen zu westlichen Geheimdiensten.

Die USA forderten den Iran zur Beendigung der Urananreicherung auf. Teheran verletze seine Verpflichtungen im Rahmen der UN- Vereinbarungen. «Es gibt keine Begründung für die Produktion», sagte Außenministerin Clinton am Dienstag (Ortszeit) in Washington. Der Iran komme der Herstellung waffentauglichen Materials näher. Russland forderte alle Seiten auf, «hastige und drastische Schritte» zu vermeiden. Moskau lehnt neue Sanktionen gegen Teheran im Weltsicherheitsrat ab. Russland hatte vor kurzem das erste iranische Atomkraftwerk in Buschehr fertiggestellt.

Die Europäische Union wird nach den Worten von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) wahrscheinlich schon in den kommenden Tagen massive Sanktionen gegen den Iran beschließen. Westerwelle unterstützt dabei einen Boykott iranischer Öllieferungen.

Atom / Explosionen / Iran / USA
12.01.2012 · 07:16 Uhr
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