US-Kartellbehörde schränkt Wettbewerbsbeschränkungen für Arbeitnehmer ein
In einem wegweisenden Schritt hat die US Federal Trade Commission (FTC) beschlossen, Mitarbeiter-Wettbewerbsverbote weitgehend zu verbieten. Mit der neuen Regelung werden zukünftige Wettbewerbsklauseln untersagt, während bereits bestehende Verträge lediglich für Führungskräfte weiterhin Bestand haben werden. Nach einer Übergangsfrist von sechs Monaten soll die Regelung in Kraft treten, allerdings ist mit Klagen zu rechnen, die auf eine Blockierung abzielen.
Das endgültige Regelungsdokument der FTC stellt klar, dass Arbeitgeber bisher in großem Umfang sogar mittelständische und geringverdienende Angestellte Wettbewerbsverboten unterworfen haben – eine Praxis, die ebenfalls im Finanzsektor für gutbezahlte Mitarbeiter üblich ist. Hier sehen die Mitarbeiter das allerdings zwiespältig. Zwar erschweren solche Klauseln den Jobwechsel und schwächen die Verhandlungsposition, sie führen jedoch, bei einem Arbeitgeberwechsel, oft zu einer bezahlten Auszeit, die auch als "Gardening Leave" bezeichnet wird. Während so eine erzwungene Pause die Fähigkeiten des Arbeitnehmers unter Umständen entwertet und dessen Karriere bremst, ermöglicht sie andererseits auch eine längere Auszeit. Befürworter dieser Praxis sehen sie als Chance, ihre Karriere im Finanzbereich strategisch um diese bezahlten Pausen herum zu planen. Ob diese Tradition durch die Entscheidung der FTC nun ein Ende finden wird, bleibt vorerst offen.
Die Meinungen in der Branche sind geteilt. Auf Plattformen wie dem Reddit-Board r/quant finden sich sowohl besorgte Kommentare über den möglicherweise wegfallenden "Gardening Leave" als auch Stimmen, die das Verbot der Wettbewerbsklauseln als Sieg für mehr berufliche Freiheit feiern. Ein Power-Washer, der von der FTC zitiert wird, sieht in den Wettbewerbsklauseln eine Methode reicher Geschäftsinhaber, "den kleinen Mann unten zu halten". Währenddessen zweifeln einige Angestellte, ob das Verbot nicht auch die Vorteile einer längeren, bezahlten Auszeit aus ihren Karriereplänen streicht.
In den kommenden Monaten werden juristische Auseinandersetzungen erwartet, die Aufschluss über die endgültige Umsetzung und den Einfluss der neuen Regelung auf den Arbeitsmarkt geben werden. (eulerpool-AFX)