Ungewisse Perspektiven: Irans Rolle in der Gaza-Krise bleibt offen
Die Zukunft des Gaza-Konflikts wirft vielerlei Fragen auf, insbesondere bezüglich der Reaktionen Irans und der mit der Hamas verbündeten proiranischen Milizen. Das renommierte Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington hat in seinem jüngsten Bericht dargelegt, dass sowohl der Iran als auch die libanesische Hisbollah die Position der Hamas in Bezug auf eine Waffenruhe unterstützen. Insbesondere heben sie die Ablehnung des US-Friedensplans für Gaza hervor. Diese Haltung deutet laut der ISW-Analyse darauf hin, dass sowohl Teheran als auch die Hisbollah einer Fortführung des Konflikts über die Hamas nicht abgeneigt sind.
Die Solidarität mit der Hamas zeigt sich auch durch die Aktionen anderer proiranischer Gruppierungen, wie der Hisbollah im Libanon und der Huthi im Jemen. Diese Gruppen haben Israel mit Raketen und Drohnen attackiert und sind als Teil von Irans sogenannter "Achse des Widerstands" bekannt. Angesichts der militärischen Auseinandersetzungen erlebt die Hisbollah jedoch bemerkenswerte Schwächungen, teils durch direkte Zusammenstöße mit Israel und teils durch Angriffe der israelischen Luftwaffe auf Huthi-Stellungen im Jemen.
Ein weiteres Kapitel dieser Spannungen entfaltet sich durch den Krieg Israels gegen den Iran im Juni, als in einer zwölf Tage andauernden Auseinandersetzung, die von den USA unterstützt wurde, zentrale iranische Atomanlagen getroffen wurden. Teheran reagierte mit starken Raketenangriffen auf Israel, was nach Ansicht einiger Experte einen dominoartigen Effekt einleitete, der Irans strategische Allianz erheblich gefährden könnte.
Doch das künftige Verhalten insbesondere der Huthi bleibt nebulös. Laut den neuesten Erkenntnissen des ISW ist es unsicher, ob ein dauerhafter Frieden zwischen Israel und der Hamas den Raketen- und Drohnenbeschuss durch die Huthi zum Erliegen bringen würde. Ein führendes Mitglied der Huthi erklärte, dass internationale Vermittlungsbemühungen nicht die Entwaffnung der Hamas in den Mittelpunkt rücken sollten, was darauf schließen lässt, dass die Unterstützung der Huthi für die Hamas selbst im Falle einer Entwaffnung fortbestehen könnte.

