Umzug von Volocopter nach Bayern in der Schwebe: CSU erhebt Vorwürfe gegen Wirtschaftsminister Aiwanger
Im Ringen um die Ansiedlung des Elektro-Helikopter-Herstellers Volocopter in Bayern wirft die CSU dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger vor, durch sein Veto gegen eine notwendige Bürgschaft den Weg für das innovative Unternehmen zu blockieren. Klaus Holetschek, Fraktionschef der Christsozialen, bezeichnet diese Gelegenheit als "einmalige Chance", die gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten keinesfalls ungenutzt bleiben dürfe und für das Innovationsimage Bayerns entscheidend sei.
Das in Baden-Württemberg beheimatete Unternehmen Volocopter sieht sich nach der Zustimmung des Luftfahrtbundesamtes für Serienproduktion und Pilotenausbildung auf der Suche nach weiterer finanzieller Unterstützung. Die Hoffnung ruht auf einem Bürgschaftsmodell, bei dem Bayern mit 50 Millionen Euro und der Bund mit weiteren 50 Millionen Euro einsteigen könnte. Doch Wirtschaftsminister Aiwanger steht einer solchen Beteiligung kritisch gegenüber.
Die CSU zeigt sich von dieser Haltung enttäuscht und hebt die Bedeutung des Sektors elektrischer Flugtaxen hervor – ein Markt, in dem man die Technologieführung besitze und nicht an Wettbewerber, insbesondere aus China, abgeben sollte. Auch der bayerische Freie-Wähler-Fraktionschef Florian Streibl sieht in der Ablehnung Aiwangers eine notwendige Vorsichtsmaßnahme angesichts der potenziellen Risiken für die Staatsfinanzen.
Für zusätzliche Brisanz sorgt der FDP-Landeschef Martin Hagen, der auf das Engagement des Bundesverkehrsministers Volker Wissing hinweist, der über die KfW-Bank eine Unterstützung von 100 Millionen Euro in Aussicht stellt, sofern Bayern die Hälfte davon absichert. Damit würde die Ansiedlung von Volocopter in Bayern greifbar, doch Aiwangers Widerstand könnte diese Ambitionen zunichtemachen.
Seit 2011 strebt Volocopter danach, als Pionier im Bereich der zweisitzigen Elektro-Hubschrauber das Verkehrsbild der Zukunft mitzuprägen. Zu den namhaften Geldgebern des ambitionierten Start-ups zählen Größen wie Mercedes-Benz, der chinesische Geely Konzern sowie Blackrock, der amerikanische Vermögensverwalter. (eulerpool-AFX)