Umstrittene Mütterrente: Kosten, Kritik und politische Implikationen
Die Debatte um die geplante Ausweitung der Mütterrente im Rahmen der Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD wird weiter hitzig geführt. Während die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, das Vorhaben als überfällige Anerkennung der langjährigen Sorgearbeit von Müttern begrüßt, warnen Wirtschaftsexperten vor den finanziellen Konsequenzen.
Demnach belaufen sich die jährlichen Kosten der Reform auf rund fünf Milliarden Euro, wie die Deutsche Rentenversicherung errechnet hat. Die Vereinbarung der CDU, CSU und SPD sieht vor, unabhängig vom Geburtsjahr der Kinder, drei Rentenpunkte für alle Mütter anzurechnen. Dies soll besonders Müttern von vor 1992 geborenen Kindern zugutekommen, die bislang nur zweieinhalb Jahre Erziehungszeit anerkannt bekamen.
Der Vorstoß kam ursprünglich von der CSU und wird nun im Koalitionsvertrag konkretisiert, dessen Entwurf die Arbeitsgruppen bis zum 24. März vorlegen sollen. Bentele schlägt jedoch vor, die Finanzierung der Mütterrente aus Steuermitteln sicherzustellen, um die Rentenkasse zu entlasten. Dies wird auch von der Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, befürwortet.
Eine Finanzierung aus der Rentenkasse würde eine Beitragssatzerhöhung von 0,25 Prozentpunkten mit sich bringen. Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, rät der künftigen Regierung hingegen, die Pläne zu revidieren. Er warnt vor steigenden Rentenbeiträgen und fordert eine Reform der Rentenpolitik, die auch ein höheres Renteneintrittsalter in Betracht zieht.
Steffen Kampeter von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände betont die Notwendigkeit einer "Sozialabgabenbremse", um die Nettoverdienste der Arbeitnehmer zu schützen und eine treffsichere Sozialpolitik zu gestalten.