Ukrainische Flüchtlinge finden zunehmend Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt
Die Integration von Ukrainerinnen und Ukrainern auf dem deutschen Arbeitsmarkt schreitet voran und zeigt überaus positive Entwicklungen. Innerhalb von zwei Jahren, bis Ende 2024, hat sich der Anteil ukrainischer Beschäftigter auf 0,6 Prozent verdreifacht. Dies geht aus einer Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) anhand von Daten von fast 16.000 Betrieben hervor.
Laut IAB-Forscher Alex Kubis ist diese Entwicklung im Vergleich zu früheren Flüchtlingswellen überdurchschnittlich positiv. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die Qualifikationen insbesondere der Ukrainerinnen den Anforderungen des deutschen Arbeitsmarktes gut entsprechen. Dennoch gibt es Vermittlungshemmnisse, wobei Kriegstraumata eine wesentliche Rolle spielen.
Statistiken der Bundesagentur für Arbeit dokumentieren im März 2025 die Präsenz von 535.163 erwerbsfähigen Menschen mit ukrainischem Pass in Deutschland. Unter ihnen befanden sich 263.610 in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen, während 51.137 in Minijobs beschäftigt waren. Die Anzahl der arbeitslos gemeldeten Ukrainerinnen und Ukrainer stieg im selben Monat auf 212.653, mit einer Arbeitslosenquote von rund 39 Prozent für ukrainische Staatsbürger im Juni 2025.
Bedeutsam ist der Beschäftigungszuwachs vor allem in kleinen und mittleren Betrieben, wo im vierten Quartal 2024 rund 242.000 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer tätig waren. Erfreulich ist, dass 14 Prozent der befragten Betriebe im letzten Jahr Kontakt zu geflüchteten Ukrainern hatten, was doppelt so viel ist wie im Vorjahr. Zudem erhielten im vierten Quartal 2024 stolze 79 Prozent der suchenden Betriebe Bewerbungen von ukrainischen Flüchtlingen, und 41 Prozent dieser Unternehmen stellten mindestens eine Person aus dieser Gruppe ein.
Hochrechnungen zufolge haben rund 124.000 Betriebe im letzten Jahr mindestens einen Geflüchteten aus der Ukraine beschäftigt. Diese Erfahrungen tragen, wie IAB-Forscher Martin Dietz anmerkt, erheblich dazu bei, die Einstellungschancen weiterer geflüchteter Menschen zu verbessern.

