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Trump will wieder Atomwaffen testen – droht jetzt ein neues nukleares Wettrüsten?

03. November 2025, 08:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Trump will wieder Atomwaffen testen – droht jetzt ein neues nukleares Wettrüsten?
Foto: InvestmentWeek
Testgelände Nevada: In der Wüste von Nevada fanden zwischen 1951 und 1992 insgesamt 928 US-Atomwaffentests statt – zuletzt 1992. Seitdem gilt ein freiwilliges Testmoratorium, das Trump nun erstmals aufbrechen will.
US-Präsident Trump plant Atomwaffen zu testen, was globale Spannungen verstärken könnte. Ist dies ein Bluff oder der Start eines neuen Wettrüstens?

Eine Ankündigung mitten im Helikopter

Es war ein typischer Trump-Moment: Noch bevor er chinesischen Boden betrat, verkündete der US-Präsident aus dem Helikopter heraus auf seinem Netzwerk Truth Social, die Vereinigten Staaten würden „sofort mit neuen Atomtests beginnen“. Eine Nachricht, die in Washington einschlug wie ein Sprengkopf. Begründung: Russland und China würden testen, also müsse Amerika „auf gleicher Basis“ handeln.

Ein politischer Paukenschlag – doch was steckt dahinter? Ein echter Test, eine Drohgebärde, oder schlicht Wahlkampfgetöse im geopolitischen Stil?

Das alte Testgelände in Nevada

Sollten die USA tatsächlich wieder testen, käme praktisch nur ein Ort infrage: die Nevada National Security Site, tief in der Wüste. Hier, unweit von Las Vegas, bebte während des Kalten Kriegs regelmäßig der Boden – 928 Tests zwischen 1951 und 1992. Seitdem: Funkstille.

Die Anlagen existieren noch, allerdings in Museumszustand. Experten schätzen, dass ein Neustart mindestens drei Jahre dauern würde – für Messinstrumente, Sicherheitsprotokolle, Strahlenschutz. Trump scheint das egal zu sein. Er sprach schlicht davon, „die Tests sofort anzuordnen“.

Realistisch ist das nicht. Selbst das Pentagon dürfte Wochen brauchen, um herauszufinden, wer dort überhaupt noch den Schlüssel hat.

Völkerrechtlich heikel, aber nicht verboten

Die USA haben den umfassenden Teststopp-Vertrag zwar 1996 unterzeichnet, aber nie ratifiziert. Ein Verstoß gegen internationales Recht wäre ein neuer Test also nicht – aber gegen alles, was sich in drei Jahrzehnten als stillschweigende Norm etabliert hat.

Russland hat 2023 seinerseits die Zustimmung zu diesem Vertrag zurückgezogen, China hat nie ratifiziert. Nur Europa und Japan halten die Fahne der Rüstungskontrolle hoch. Trumps Schritt würde also nicht die Rechtslage sprengen, wohl aber das Vertrauen in die verbliebenen Regeln des Kalten Friedens.

Reaktion aus Moskau und Peking

In Moskau wurde Trumps Ankündigung aufmerksam, aber ohne große Empörung aufgenommen. Putin ließ verlauten, Russland werde „nichts tun, solange niemand sonst testet“ – ein Satz, der plötzlich seine Halbwertszeit verliert. In Peking kommentierte man kühl: Die USA sollten „Verantwortung zeigen“. Übersetzt: Wer zündelt, trägt die Folgen.

Internationale Beobachter warnen bereits vor einer neuen Aufrüstungsspirale. Ein einziger amerikanischer Test könne andere Staaten geradezu zwingen, nachzuziehen – Nordkorea würde sich als erstes angesprochen fühlen.

Technisch längst überflüssig

Tatsächlich braucht Amerika keine neuen Explosionen, um seine Waffen zu warten. In Los Alamos und Livermore laufen seit Jahren sogenannte subkritische Tests – kleine Versuche mit Plutonium, aber ohne Sprengung. Hinzu kommen gigantische Supercomputer, die die Physik der Kernspaltung millionenfach simulieren können.

„Wir wissen längst genug“, sagt ein ehemaliger NNSA-Ingenieur. „Ein echter Test liefert kaum neue Erkenntnisse – aber jede Menge Ärger.“

Warum also der Schritt? Die Antwort liegt nicht in der Physik, sondern in der Politik.

Stärke zeigen – oder Schwäche kaschieren

Trumps Ankündigung kommt zu einem heiklen Zeitpunkt. Russland prahlt mit neuen nuklearbetriebenen Raketen, China baut sein Arsenal massiv aus. Der amerikanische Präsident steht unter Druck, Führungsstärke zu demonstrieren – gerade jetzt, kurz vor neuen Gesprächen mit Xi Jinping.

Ein Atomtest, oder auch nur die Ankündigung, ist ein Symbol. Und Trump versteht wie kaum ein anderer, wie mächtig Symbole sein können – vor allem, wenn sie laut genug knallen.

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Was Europa befürchten muss

Für Europa bedeutet die Ankündigung vor allem eines: Unsicherheit. Sollte die nukleare Abschreckung wieder zur politischen Währung werden, wird auch die Frage nach der europäischen Rolle lauter. Schon heute diskutieren sicherheitspolitische Kreise, ob die EU eigene nukleare Kapazitäten ausbauen müsse – ein Gedanke, der vor wenigen Jahren undenkbar schien.

Deutschland, Teil der nuklearen Teilhabe, säße dann mitten im Strahlungsfeld der großen Mächte.

Zwischen Bluff und Wendepunkt

Ob die USA tatsächlich wieder testen, ist offen. Wahrscheinlicher ist, dass Trump die Drohung als politisches Druckmittel nutzt – ein Manöver, um Russland und China an den Verhandlungstisch zu zwingen.

Doch selbst ein Bluff kann gefährlich werden, wenn andere ihn ernst nehmen. Ein Funke genügt, um jahrzehntelange diplomatische Arbeit zu entzünden.

Wenn Trump die Tests wirklich befiehlt, wäre das das Ende einer stillen Ära der Zurückhaltung – und der Beginn eines neuen atomaren Zeitalters, das keiner wirklich will.

Politik / Atomwaffen / Trump / Nukleares Wettrüsten / USA
[InvestmentWeek] · 03.11.2025 · 08:00 Uhr
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