Troy Baker spricht über Intergalactic: Leidenschaft, Konflikte und die Kunst, loszulassen
Ein Veteran mit neuen Blickwinkeln
Baker erzählte, dass er sich mit dem Studio‑Chef regelmäßig über künstlerische Details in die Haare gerät, etwa über Motivation, Tonlage oder Charakterentwicklung. Diese Spannung versteht er jedoch nicht als Problem, sondern als Beweis dafür, dass beide Vollblutkünstler sind. Ein Streit am Tischlesen sei für ihn fast etwas Beruhigendes: ein Zeichen lebendiger Hingabe. „Neil und ich – das ist einfach unser Ding“, sagte er lachend. „Wir lieben es, aneinanderzugeraten, weil uns die Figuren zu sehr am Herzen liegen.“
In Intergalactic übernimmt Baker diesmal keine Hauptfigur, sondern eine tragende Nebenrolle – eine Entscheidung, die er mit sichtbarer Gelassenheit trägt. Nach Jahrzehnten der Höhen, Preise und Synchronlegenden klingt der Texaner heute fast philosophisch. Er beschreibt sein Verhältnis zur Branche als dankbar, demütig, erfüllt. „Diese Industrie schuldet mir nichts“, erklärt er. „Ich hab’ eine unglaubliche Reise hinter mir. Jetzt genieße ich eher den Prozess als das Rampenlicht.“
Er spricht von Projekten, die keine Trophäen sammelten, aber echte Einsichten brachten. Selbst aus unscheinbaren Produktionen zog er Lektionen über Menschen, Strukturen und Kunsthandwerk. Die Reifung scheint spürbar, fast greifbar: Statt auf Ruhm zielt Baker nun auf Bedeutung – auf das Wie und Warum hinter seiner Arbeit.
Ein Traum zwischen Hollywood und Herzblut
Für seine Zukunft wünscht sich der Schauspieler eine Laufbahn mit Vielschichtigkeit – nach dem Vorbild von George Clooney. Mal Protagonist, mal Nebendarsteller, manchmal Regiepionier: Ein Weg, geprägt von Freiheit, Vertrauen, Verantwortung. Diese Vision spiegelt sich auch in Intergalactic – einem Projekt, das Naughty Dog als das bislang „ehrgeizigste, aufwändigste und teuerste“ Spiel beschreibt. Druckmann hat mehrfach betont, wie weit das Team mit diesem exklusiven PS5‑Titel künstlerisch gehen will.
Ob und wann es erscheint, bleibt offen. Doch die Art, wie Baker darüber spricht, verrät etwas Entscheidendes: Für ihn ist es längst mehr als Arbeit. Es ist ein fortlaufendes Gespräch mit der eigenen Leidenschaft – ein kreativer Dialog, in dem Widerspruch kein Hindernis, sondern Treibstoff ist.


