Tropico 5 im Test – Inselparadies sucht Diktator

Ein Jahr hat es gedauert, bis Tropico 5 endlich seinen Weg auf die Konsole gefunden hat. Bisher konnten nur PC-Spieler die überaus gelungene Simulation genießen. Natürlich sind Aufbausimulationen auf der Konsole immer schwierig umzusetzen, aber seit Port Royale 3 wissen wir, dass der Publisher Kalypso gute Umsetzungen verantwortet.

Alles beim Alten

Wie der Titel bereits vermuten lässt, handelt es sich bei Tropico 5 um den fünften Ableger der erfolgreichen Aufbausimulation. Und Freunde der Vorgänger werden sich schnell wieder heimisch fühlen. Man sucht sich eine passende Insel aus und baut nach und nach sein Imperium aus. Nebenbei spielt man noch Diktator und erlässt allerhand Gesetzte, die einem das Leben leichter machen. Man kann alles beeinflussen und genau das macht den Reiz der Tropico-Reihe aus. So kann man sich stundenlang im Endlosmodus austoben oder aber man wagt sich an den interessanten Kampagnen-Modus. Dieser ist aufgeteilt in 15 Szenarien und wirkt im Gegensatz zum Vorgänger sehr aufpoliert. Das erste Mal in einer Tropico-Kampagne ist es möglich Zwischensequenzen zu begutachten. Dies lockert die Kampagne auf und weiß zu unterhalten. Wenn man ein Neuling im Bereich Aufbausimulation ist, sollte man sich das Tutorial genauer ansehen. Hier werden einem die Wirtschaft und die wirklich gelungene Controller-Steuerung bis ins kleinste Detail erklärt und an Beispielen spielerisch festgehalten. Zusätzlich dazu sollte man sich nach dem Tutorial gleich der Kampagne zuwenden, denn hier handelt es sich sozusagen um eine Vertiefung des Gelernten und nach der Einzelspielerkampagne ist man gut für den Sandkasten und den Mehrspieler vorbereitet.

Abwechslungsreiches Gameplay und gelungener Multiplayer-Modus

Das Vorgehen auf der einsamen Insel ist schnell erklärt und vielleicht gerade deswegen so unglaublich faszinierend. Man startet erst einmal mit Nichts und versucht seine eigene Wirtschaft aufzubauen. Am Anfang werden Farmen und Minen errichtet, um Rohstoffe abzubauen und Arbeiter auf die Insel zu locken. Diese siedeln sich auf der Insel an und gründen Familien. Umso mehr Menschen auf der Insel sind, umso mehr Arbeitskraft steht euch als Diktator zur Verfügung. Neben den Rohstoffen, die für die eigene Produktion verwendet werden, müssen auch Verkaufsgüter geschaffen werden, damit einem nicht das Geld ausgeht. Natürlich darf man neben der ganzen Produktion nicht die Gesetzgebung und die Politik aus den Augen verlieren. Wie ihr seht, gibt es viel zu tun und jede neue Insel ist eine neue Herausforderung.

Auch ein Multiplayer-Modus hat es in die fertige Fassung geschafft. Hier hat man die Möglichkeit mit bis zu vier Freunden kooperativ oder gegeneinander zu spielen. Man kann es kaum glauben, aber es macht wirklich Spaß mit seinen Freunden zusammen Ziele zu erreichen oder zu versuchen sich gegenseitig auszustechen. Falls es mal länger dauert ist es möglich seinen Spielstand zu sichern und jederzeit wieder auf die Insel zu gehen um genau dort weiterzumachen, wo man vor dem Abendessen aufgehört hat. Dies ermöglicht tagelanges bauen und erweitern der Inselkolonie. Was die Diplomatie angeht, fehlt diese leider vollkommen im Multipayer. Gerade diplomatische Beziehungen wären ein interessantes Element gewesen, um den Multiplayer noch etwas interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten. Trotzdem bietet Tropico 5 einen Multiplayer-Modus der als absolutes Vorbild dient. Wir hoffen das sich Hersteller von Strategiespielen an diesem Modus ein Beispiel nehmen und wir in Zukunft öfter solch einen Multiplayer zu Gesicht bekommen.

Alte Hülle, neue Kern

Obwohl sich das Gameplay kaum geändert hat, wartet Tropico 5 mit zahlreichen Neuerungen auf, die frischen Wind in die Simulation bringen. In Teil 5 hat man nun die Möglichkeit Handelsabkommen zu schließen. Hat man beispielsweise seine Nation auf einer Insel gegründet, die sehr viele Rohstoffe bietet, kann man sich in den Anfragen umschauen, ob ein Angebot einer anderen Nation in Frage kommt. Hier hat man als Spieler die Möglichkeit schnell an viel Geld zu kommen. Mittlerweile kann man in Tropico auch auf die Forschung setzten, um damit neue Gebäude freizuschalten. Natürlich kann man von heute auf morgen nicht einfach mit der Forschung beginnen und ungebildete Arbeitskräfte reichen leider nicht um neue Verfassungen zu erforschen. Hier sind mittlerweile Personen mit besserem Abschluss nötig, die extra eingeflogen bzw. eingeschifft werden müssen. Dazu muss die Insel Attraktivität ausstrahlen und die Bedürfnisse der Bewohner muss man daher immer im Auge behalten. Auch hier merkt man den Tiefgang hinter der Simulation! Auch die unterschiedlichen Epochen in Tropico 5 sind neu und sorgen für Abwechslung. Nicht nur neue Gebäude und Möglichkeiten werden in einer neuen Epoche freigeschaltet, auch das Aussehen der Stadt ändert sich. Ihr seht die Entwickler bieten viele Neuerungen, die einen erneuten Kauf rechtfertigen. Hier handelt es sich keineswegs um eine billig produzierte Fortsetzung, denn gerade der Blick fürs Detail weiß zu begeistern.

Controllersteuerung vom Feinsten

Viele Konsolenspieler glauben, dass es nicht möglich ist eine derart komplizierte Aufbausimulation für eine Konsole umzusetzen. Gerade die Steuerung ist immer ein sehr wichtiger Aspekt und entscheidet oft über Sieg oder Niederlage. Was der Publisher Kalypso aber dieses Mal gezaubert hat, sucht seinesgleichen und kann vollends überzeugen. Man arbeitet in Tropico 5 mit einem Cursor in Kreisform. Auch die Tastenbelegung wirkt sehr durchdacht. Man wählt mit der X-Taste die Gebäudeauswahl oder mit der O-Taste lassen sich die unterschiedlichen Missionen und Aufträge auswählen. Die komplette Steuerung wirkt sehr flüssig und so ist es auch möglich schnell und präzise seine Insel zu besiedeln. Solch eine durchdachte und präzise Steuerung gibt es selten für Portierungen und hier können sich einige andere Entwickler eine Scheibe abschneiden.

Auch die Grafik ist annehmbar und wirkt farbenfroh und lebendig. Viele kleine Menschen rennen durch die Straßen und umso mehr Menschen auf die Insel ziehen, umso geschäftiger wirkt das Treiben. Gerade das Inselfeeling wird gut rübergebracht. Wenn man sich manchmal das Geschehen etwas genauer betrachtet, erkennt man unscharfe Texturen und auch manche Animationen lassen zu wünschen übrig. Leider nerven auch die immer wiederkehrenden Musikstücke aus dem Lautsprecher und ab einem bestimmten Zeitpunkt schaltet man die Musik einfach ab oder ersetzt diese durch seine eigene. Zudem ist eine deutsche Synchronisation vorhanden und auch diese wirkt sehr solide. Bei Tropico 5 handelt es sich um eine tolle Portierung und auf der PS4 macht das Inselleben wirklich sehr viel Spaß. Mehr davon!

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[next-gamer.de] · 12.05.2015 · 13:08 Uhr
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