Transatlantische Energiewende: Griechenland als dynamischer LNG-Drehpunkt
Die Europäische Union hat das strategische Ziel, sich bis Ende 2027 vollständig von russischem Erdgas zu lösen, und Griechenland positioniert sich ambitioniert als Dreh- und Angelpunkt für Flüssigerdgas (LNG) aus den USA. Diese ambitionierte Vision skizzierte der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis auf der international beachteten Energiekonferenz "Partnerschaft für transatlantische Energiekooperation" (P-Tec) in Athen.
Auch die Vereinigten Staaten zeigen sich interessiert an einer verstärkten Kooperation im Energiebereich. Dies wird unterstrichen durch die Anwesenheit hochrangiger US-Regierungsvertreter, darunter Energieminister Chris Wright und Innenminister Doug Burgum. Wright betonte in seiner Rede die neue Rolle Griechenlands innerhalb des sich transformierenden Energienetzwerks und stellte unmissverständlich fest, dass man sich nicht mehr auf russische Gaslieferungen verlassen könne.
Ministerpräsident Mitsotakis sieht im Verbot von russischem Erdgas eine Chance, die Energiestrategie Südosteuropas neu auszurichten. Europa bleibe ein bedeutender Energieimporteur und werde Erdgas auch zukünftig in großem Umfang benötigen. Die auf der Konferenz vorgestellten Abkommen unterstreichen, dass die transatlantische Zusammenarbeit auf soliden handelspolitischen und geopolitischen Grundlagen beruht.
Ein kritischer Blick wurde auf die Türkei gerichtet, die aktuell eine Schlüsselfunktion als Transitland für russisches Erdgas einnimmt. Griechenland setzt sich vehement dafür ein, das Embargo gegen russisches Gas vollständig durchzusetzen, um geopolitische Spannungen zu vermeiden. In diesem Kontext appellierte Mitsotakis an die beiden anwesenden US-Minister sowie die europäischen Partner, Umgehungsstrategien über die Türkei zu unterbinden.
Zentral für die künftige Energiepolitik in Südosteuropa ist der sogenannte "vertikale Korridor", der Griechenland mit mehreren nordöstlichen EU-Staaten verbindet. Über dieses Netz soll künftig erheblich mehr nicht-russisches Gas transportiert werden, wobei US-amerikanisches LNG eine Schlüsselfunktion einnimmt.

