Träxx: Das schnelle Brettspiel im Test
Natürlich lieben wir Spiele mit massenhaft Material, dickem Regelwerk und langer bis epischer Spieldauer. Doch hin und wieder darf es doch auch mal ein kleines Spielchen zur Auflockerung sein. Es macht Spaß und ihr spielt einmal… und noch einmal… und dann noch einmal. Schließlich ist der Spieleabend vorbei und der dicke Strategiebrocken ist im Regal geblieben. Wenn ihr dieses Phänomen auch kennt, dann habt ihr Träxx vielleicht gar schon gespielt?
Pragmatisches Spielmaterial
Wirft man einen ersten Blick in die kleine Packung von Träxx, dann findet man dort einen wenig spektakulären Inhalt. Neben der ziemlich kurzen Anleitung, findet ihr dort nur noch vier kleine Papptafeln sowie vier schwarze Filzschreiber und 15 Spielkarten wieder. Würfel oder andere Glücksfaktoren werden nicht benötigt.
Schauen wir uns zunächst die vier Papptafeln an. Sie dienen als Spielfläche für jeweils einen Spieler und sehen auch nicht sonderlich attraktiv aus. Das Spielfeld setzt sich aus aneinander gereihten Hexfeldern zusammen, die sich lediglich durch ihre farbliche Gestaltung unterscheiden: weiß, grau, rot, grün, blau und gelb. Quer über das Spielfeld verteilt sind außerdem die Zahlen eins bis zehn, jede Zahl taucht dabei nur einmal auf. Weiterhin gibt es noch ein Startfeld für die Spieler, das durch einen einfachen schwarzen Punkt markiert wird.
An der rechten Seite jedes Spielbretts befindet sich noch eine kleine Tabelle, in der die Punkte eingetragen werden. Das war’s dann auch schon. Mehr braucht es nicht zum Spielen. Die Grafik des Spiels ist damit ebenso einfach gehalten wie das Regelwerk.
Kein großes Regelstudium
Jede Partie Träxx dauert genau 15 Runden. Zu Beginn jeder Runde wird eine der Spielkarten vom Stapel gezogen und offen für alle sichtbar ausgelegt. Auf den Karten befinden sich vier oder fünf Felder in unterschiedlichen Farben. Von seinem Startpunkt ausgehend darf nun jeder Spieler beginnen, eine lange Linie zu malen. In einer Runde dürfen dabei nur so viele Felder betreten werden, wie auch auf der Karte abgebildet sind. Natürlich müsst ihr euch außerdem an die Farben halten. Wollt ihr mit eurer Linie in ein blaues Feld betreten, braucht es auf der Spielkarte ebenso ein blaues Feld.
Da jeder Spieler auf seinem eigenen Spielfeld herummalen kann, gibt es in Träxx nahezu keine Wartezeit. Alle Spieler reagieren direkt auf die eben gespielte Karte und führen ihre eigenen Linien fort. Angesetzt werden darf dabei an beiden Enden der Linie. Abzweigungen von der Route sind nicht vorgesehen. Ihr müsst also höllisch aufpassen, euch nicht mit der eigenen Linie irgendwann zuzubauen.
Fröhliches Punktesammeln
Es gibt viele Spiele, die den Eindruck vermitteln, dass jeder Spieler im Grunde für sich selbst spielt und seine Handlungen keine Auswirkungen auf die anderen Spieler haben. Auf den ersten Blick könnte Träxx auch in diese Kategorie fallen. Schließlich malt hier jeder auf seinem eigenen Brett herum und bahnt sich völlig eigenständig seinen Weg über das Spielfeld. Die Interaktion unter den Spielern ist im Falle des vorliegenden Titels aber durchaus von Bedeutung.
Im Spielverlauf müsst ihr möglichst alle Zahlenfelder abgrasen. Sie geben euch Pluspunkte, die ihr am seitlichen Rand notiert. Es bekommen jedoch nicht alle Spieler die gleiche Punktzahl zugesprochen. Nur der Spieler, der zuerst das entsprechende Zahlenfeld erreicht, darf sich über die volle Punktzahl freuen. Alle Spieler, die in den folgenden Runden das Feld mit der Zahl erreichen, bekommen nur von die Hälfte der Punkte.
Es könnte sich also lohnen, möglichst schnell alle Zahlenfelder zu erreichen, um viele Pluspunkte zu sammeln. In der Gier noch den hohen Punktwerten verirrt sich die Linie allerdings auch recht schnell. Manchmal ist es vielleicht besser mit seiner Linie einen Umweg zu nehmen. Mit einem umschweifenden Kurs gelingt es eher so viele Felder wie möglich zu erreichen. Jedes Feld, durch das unsere Linie nicht gefahren ist, bedeutet am Ende des Spiels einen Minuspunkt.
Ein Spiel für groß und klein
Nach 15 Runden sind alle Spielkarten durchlaufen und es kommt zur großen Abrechnung. Zunächst werden alle Pluspunkte addiert und auf der Karte festgehalten. Jetzt werden die freien Felder gezählt und von der Gesamtzahl abgezogen. Dies ergibt eine Gesamtsumme, die mit den anderen Spielern verglichen wird. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt die Partie.
Ein Spiel dauert rund 15 Minuten, je nachdem wie intensiv die einzelnen Spielern an ihren Zügen überlegen. Der Nürnberger Spielkarten-Verlag empfiehlt das Spiel ab acht Jahren. In diesem Alter sollten die Zahlen bis zehn wohl schon bekannt sein. Ein achtjähriger Spieler ist auch schon in der Lage die Punkte selbst auszurechnen. Jüngere Spieler verstehen Träxx allerdings auch schon recht schnell. Wenn sie Hilfe beim Schreiben der Zahlen und beim Zusammenrechnen bekommen, kann sicherlich auch schon so mancher Erstklässler mitspielen.
Die Spielbretter lassen sich nach dem Spielen übrigens mit einem ganz normalen Haushaltstuch wieder säubern. Die beiliegenden Stifte sind nicht wasserfest und lassen sich gut wieder entfernen. Damit brauchen Träxx-Spieler auch nicht irgendwann neue Blöcke nachzukaufen. Die Spielfelder lassen sich immer wieder bespielen.
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