Tötung von Hamas-Auslandschef: Internationale Spannungen eskalieren
Die Tötung des hochrangigen Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija in Teheran hat zu einer scharfen Verurteilung durch 57 islamische Staaten geführt. Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) erklärte in einer Abschlusserklärung, dass Israel "voll verantwortlich" für den Angriff sei und diesen als "eklatanten Bruch des Völkerrechts und der UN-Charta" bezeichnet. Die frappierende Verletzung der iranischen Souveränität und nationalen Sicherheit markiere einen Wendepunkt in den geopolitischen Spannungen im Nahen Osten.
Die ranghohe Beteiligung und Beschuldigung durch die OIC, die Länder aus vier Kontinenten repräsentiert, verdeutlicht die Relevanz und das Ausmaß der Vorwürfe. Der Iran, unterstützt von Pakistan, hatte die Notfallsitzung in Saudi-Arabien einberufen. Auch nicht-arabische Staaten wie die Türkei haben sich positioniert, was die Geschlossenheit unter den OIC-Mitgliedern unterstreicht.
Obwohl Israel sich bislang darauf beschränkte, den Vorwürfen keine öffentliche Stellungnahme entgegenzusetzen, sind sich Experten einig, dass Israel über die Fähigkeiten und Motivationen verfüge, einen solchen Angriff durchzuführen. In US-Medien wurde berichtet, Hanija sei durch einen Sprengsatz getötet worden, der lange vor seiner Ankunft in Teheran platziert worden sei.
Mamadou Tangara, Außenminister Gambias und amtierender Vorsitzender der OIC, betonte, dass der Kampf um Gerechtigkeit für die Palästinenser nun mit noch größerer Intensität geführt werde. Die Tötung Hanijas habe die Dringlichkeit der Palästinenserfrage verstärkt statt sie zu unterdrücken. Menschen, die Frieden und Gerechtigkeit suchen, seien dadurch nur stärker motiviert.
Auch der Generalsekretär der OIC, Hissein Brahim Taha, kritisierte den israelischen Angriff scharf. Taha erklärte, Israel verletze konsequent internationales Recht und Resolutionen, und rief den UN-Sicherheitsrat auf, Maßnahmen zu ergreifen, um Israel zur Achtung des Völkerrechts zu verpflichten. Die territoriale Unversehrtheit und Souveränität von Staaten seien fundamentale Prinzipien der internationalen Ordnung, wie sie in den Chartas der Vereinten Nationen und der OIC festgehalten sind.
Die jüngsten Ereignisse, einschließlich der Tötung eines Militärkommandeurs der Hisbollah im Libanon, erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines umfassenden Konflikts in der Region. Internationale Akteure beobachten die sich zuspitzende Lage mit wachsender Besorgnis.