Tesla-Aktie: Warum die Schließung des neuen deutschen Tesla-Werks eine gute Nachricht ist

Nur wenige Monate nach der offiziellen Eröffnung des Tesla-Werkes in Grünheide stehen die Bänder schon wieder still. Aus gutem Grund.
• Tesla mit Gegenwind aus verschiedenen Richtungen konfrontiert
• Geplante Schließung des Werks in Grünheide dient Optimierung der Produktion
• Kapazität soll allmählich gesteigert werden

Es läuft derzeit nicht rund bei Tesla: Der Lieferkettenproblematik kann sich auch der größte Elektroautobauer der Welt nicht entziehen, coronabedingte Produktionsausfälle im Werk in Shanghai haben für einen Rückgang der Auslieferungszahlen gesorgt und der charismatische Firmenchef Elon Musk gerät aufgrund der Querelen um seine geplante Twitter-Übernahme, seiner Verweigerung von Homeoffice für seine Mitarbeiter sowie Stellenstreichungen in die Kritik. Hinzu kommen diverse Klagen von Mitarbeitern sowohl über ein rassistisches Arbeitsumfeld, das von Tesla nicht ausreichend reguliert werde, sowie über eine Nichteinhaltung der vorgegebenen Kündigungsfrist bei Entlassungen.

Gepaart mit Rezessionssorgen und einem anhaltenden Abwärtstrend am Aktienmarkt haben sich all diese Punkte auch in der Performance der Tesla-Aktie niedergeschlagen: Seit Jahresbeginn verlor der Anteilsschein mehr als 33 Prozent an Wert.

Neue Hiobsbotschaft aus Grünheide?

Nun kommt eine vermeintliche Hiobsbotschaft ausgerechnet aus dem neuen Werk im brandenburgischen Grünheide. Presseangaben zufolge müsse die Produktion in der neuen Fabrik ausgesetzt werden. Das Werk müsse "vorübergehend schließen", hatte die "BILD"-Zeitung unter Berufung auf einen Bericht von Teslamag, der bereits im Mai veröffentlicht wurde, berichtet.

Doch dass das Werk nur wenige Monate nach seiner offiziellen Eröffnung bereits wieder schließen muss, hat organisatorische Gründe und dürfte schlussendlich zum Vorteil für die Geschäftsentwicklung des US-Konzerns sein. Denn offenbar kommt das Hochfahren der Produktion in der neuen Produktionsstätte langsamer voran als erhofft, weshalb man nun einige Stellschrauben drehen will, um die Produktion in Grünheide zu optimieren.

Teslamag zufolge laufen dort aktuell täglich 86 Model Y Performance vom Band - zu wenig, um die derzeit starke Nachfrage und die bereits zugesicherten Vorbestellungen zu bedienen. Schuld daran sei auch, dass die Arbeit an den einzelnen Stationen der Fertigung mit 90 Sekunden kalkuliert sei, tatsächlich aber doppelt so lange dauere, so das Magazin weiter. Um dies zu optimieren, soll die Produktion in der Fabrik ab dem 11. Juli für zwei Wochen pausiert werden, um durch einen größeren Werksumbau die Produktionszahlen im Anschluss steigern zu können.

Beschäftigte würden in dieser Zeit nicht gebraucht, sollen aber zwei Wochen später alle an ihre Arbeitsplätze zurückkommen, so Teslamag in einer Aktualisierung des Berichts. Zudem will das Unternehmen die Zahl der Beschäftigten in Grünheide wie geplant weiter aufstocken. Der Takt an den Stationen soll von 90 auf 45 Sekunden halbiert werden, dazu würden neue, zusätzliche Mitarbeiter benötigt.

Dass Tesla seine Fabrik in Grünheide für zwei Wochen schließen will, ist also keine neue Hiobsbotschaft, die sich in die Reihe der Gegenwindfaktoren für Tesla einreiht, sondern Problemen beim Hochlauf der Automobilproduktion geschuldet. Auch in den US-Werken hatte Tesla angesichts starker Nachfrage Probleme beim Produktionshochlauf gemeldet. Dass die Fabrik in Grünheide ihre geplante Kapazität von jährlich 500.000 Model Y erst im Laufe der Zeit erreichen werde, hatte Firmenchef Elon Musk bereits vor Eröffnung des Werks kommuniziert.

Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 06.07.2022 · 23:47 Uhr
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