Tarifstreit bei Coca-Cola: Warnstreik im Norden eröffnet bundesweite Protestwelle
Der Getränkeriese Coca-Cola sieht sich in Norddeutschland mit einem Warnstreik konfrontiert, nachdem die tariflichen Verhandlungen mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ins Stocken geraten sind. In einer koordinierten Aktion trat die Belegschaft an vier zentralen Standorten der Region in den Streik, um Druck auf die laufenden Tarifgespräche auszuüben.
Betroffen sind die Produktionsstätten in Hildesheim, Lüneburg und Mölln sowie das Logistikzentrum in Achim bei Bremen. Mit rund 1.200 Beschäftigten ist nahezu jeder zweite Mitarbeiter in Hildesheim tätig. Während sich die Gewerkschaftsmitglieder bereits am frühen Morgen zum Streik versammelten, versicherte Coca-Cola, dass die Aktionen die Produktverfügbarkeit nicht wesentlich beeinträchtigen würden, wenngleich Lieferverzögerungen nicht ausgeschlossen seien.
Der Warnstreik in Norddeutschland markiert den Beginn einer geplanten, ausgeweiteten Protestwelle an sämtlichen Standorten in Deutschland. Hintergrund sind die zähen Tarifverhandlungen, wobei die erste Gesprächsrunde ohne Ergebnis geblieben ist. Die Gewerkschaft fordert eine nachträgliche Lohnerhöhung von fünf Prozent sowie einen Sockelbetrag von 150 Euro ab dem 1. September. Dem entgegnet Coca-Cola mit dem Verweis auf bereits durchgeführte Lohnerhöhungen im März, die ein Anstieg von 3,5 Prozent bedeuteten.
Für den 10. November ist eine weitere Verhandlungsrunde in Hamburg angesetzt. NGG-Vize Freddy Adjan kündigte an, die Streiks weiter zu intensivieren, sollte kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Im Fokus der Gewerkschaft stehen dabei gerechte Lohnanhebungen, während Coca-Cola die wirtschaftliche Machbarkeit ihres Angebots betont. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen in 24 Standorten insgesamt rund 6.000 Mitarbeiter.

