Sudan: Prozess gegen Journalistin wegen Tragen von Hosen fortgesetzt
Khartum (dts) - In der sudanesischen Stadt Khartum ist heute der Prozess gegen die Journalistin Lubna Ahmed el Hussein fortgesetzt worden. Die Journalistin sowie mehr als zwölf weitere Frauen hatten im Juli dieses Jahres ein Café in Khartum betreten und dabei Hosen getragen, so der Nachrichtensender CNN. Die streng islamische Regierung des Sudan bezeichnet das Tragen von Hosen durch Frauen in der Öffentlichkeit als Verletzung der "öffentlichen Moral." Während die anderen Frauen ihre Strafe von mehreren Peitschenhieben angenommen hatten, hatte Hussein die Vorwürfe gerichtlich angefochten. Der Prozess war im August eröffnet worden, musste allerdings wegen Fragen zur Immunität Husseins vertagt werden. Hussein habe daraufhin ihre Anstellung bei der UNO gekündigt. Der heute fortgesetzte Prozess hatte mehr als hundert Menschen aus Solidarität mit der Angeklagten zur Versammlung vor dem Justizgebäude veranlasst. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zeigte sich betroffen von Husseins Prozess.