Studie zur pflanzenbasierten Ernährung: Jetzt sind auch die Kinder im Visier
Im Rahmen der umfangreichen Coplant-Studie, die unter der Federführung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) die pflanzenbasierte Ernährung im deutschsprachigen Raum untersucht, werden nun ebenfalls minderjährige Probanden berücksichtigt. Die neue Forschungsreihe mit dem Titel 'kids/family' untersucht den Einfluss des elterlichen Essverhaltens auf das ihrer Kinder. Die erhobenen Daten werden am Max Rubner-Institut in Karlsruhe sowie beim BfR in Berlin zusammengeführt. Geplant ist, dass bis zu 200 Eltern-Kind-Paare an den Untersuchungen teilnehmen.
Neben Messungen wie Gewicht, Körpergröße und Blutdruck bleiben Bioproben von den Kindern ausgenommen. Stattdessen liegt der Fokus auf umfangreichen Befragungen zu familiären Essgewohnheiten und dem Wissen über Ernährung. Die Untersuchung zielt darauf ab, zu verstehen, inwieweit Kinder die Ernährungsgewohnheiten ihrer Eltern teilen oder welche sozialen und psychologischen Faktoren das Essverhalten junger Menschen beeinflussen.
Lydia Schidelko, die Projektleiterin des 'kids/family'-Moduls, hob hervor, dass besonders die Fälle von Interesse sind, in denen Kinder ihre Essvorlieben ändern, da hier Einblicke in die zugrunde liegenden Motivationen gewonnen werden könnten. Ein konkretes Beispiel bietet die elfjährige Rebekka aus Karlsruhe, die sich trotz einer vegetarisch lebenden Mutter für den Konsum von Fleisch entscheidet. 'Es gibt Gerichte, auf die könnte ich nicht verzichten', äußerte sie bezüglich ihrer Vorliebe für Nudeln mit Schinkensauce.
Eine wesentliche Komponente der Studie ist der soziale Kontext. Die Forscher wollen aufdecken, wie der Umgang mit pflanzlichen Lebensmitteln innerhalb von Familien gestaltet ist und welchen Einfluss dies auf die Jugend hat. Teilnehmen können Kinder und Jugendliche, die zwischen zwei und 17 Jahre alt sind, vorausgesetzt, dass mindestens ein Elternteil bereits bei der Coplant-Hauptstudie mitwirkt.
Die Coplant-Hauptstudie selbst wurde bereits im Juni des vergangenen Jahres gestartet. Aufgeteilt in verschiedene Ernährungsgruppen – von vegan und vegetarisch bis hin zu pescetarisch und Mischkost – werden bis zu 6.000 erwachsene Teilnehmer langfristig begleitet. Geplant ist eine periodische Veröffentlichung von Ergebnissen und Erkenntnissen.

