Stiftung Warentest prüft Dispozinsen: Kontoüberziehung bleibt teuer

Stiftung Warentest hat die Dispozinsen von über 1.400 Banken und Sparkassen verglichen. Die gute Nachricht ist: Die Zinssätze für Dispositionskredite sind im Vergleich zum Vorjahr etwas gesunken und liegen nun unter der Zehn-Prozent-Marke. Allerdings gibt es noch immer Geldinstitute, die bei den Dispozinsen zulangen - in der Spitze betragen sie bis zu 13,75 Prozent.

Stiftung Warentest zufolge bleibt das Überziehen des Girokontos teuer, auch wenn die Dispozinsen im Vergleich zur Untersuchung aus dem Vorjahr im Schnitt leicht gesunken sind. Statt 10,25 Prozent verlangen die über 1.400 untersuchten Geldinstitute nun 9,91 Prozent (Finanztest 09/2016). Dabei gibt es wie in den Vorjahren allerdings viel Licht und Schatten. Während der Zinssatz für den Dispokredit bei manchen Banken nicht einmal fünf Prozent beträgt, kassieren andere mit bis zu 13,75 Prozent ordentlich ab. Nutzen Verbraucher ihren Dispo dauerhaft, sollten sie daher stattdessen lieber auf einen Ratenkredit zurückgreifen, so der Rat der Stiftung Warentest.

Geringere Dispozinsen mit Premiumkonto zahlen sich kaum aus

Laut der Verbraucherorganisation gibt es immer mehr Banken, die Kunden Premium-Girokonten mit niedrigem Dispozins anbieten. Allerdings gehen diese mit vergleichsweise hohen Kontoführungsgebühren einher, die die Ersparnis beim Dispokredit auffressen. Für Bankkunden empfiehlt es sich daher, die Angebote genau zu prüfen. Wer den Dispo ohnehin nicht nutzt und auch keinen Bedarf an besondere Extras hat, sollte beim herkömmlichen Standardkonto bleiben.

Dispozinsen im Vergleich bei Stiftung Warentest: Von 4,24 Prozent bis 13,75 Prozent

Testsieger im Dispozinsen Test 2016 ist die Deutsche Skatbank mit dem "Trumpf"-Girokonto. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Zinssatz sogar weiter auf nun 4,24 Prozent gesunken. Unter der Fünf-Prozent-Marke bei einer Kontoführungsgebühr von maximal sieben Euro monatlich bleiben zudem die Augsburger Aktienbank ("Service", 4,80 Prozent) sowie die regionalen Anbieter PSD Bank RheinNeckarSaar ("Direkt Gold", 4,99 Prozent), Vereinigte Sparkassen Gunzenhausen ("Online", 4,75 Prozent) und VR-Bank Altenburger Land ("Classic", 4,74 Prozent).

Die überregionalen großen Geldhäuser landen laut Stiftung Warentest im Mittelfeld. Je nach Bonität des Kunden oder nach Kontomodell schwankt der Dispozins bei der Targobank zwischen 7,63 Prozent und 12,59 Prozent, bei der Commerzbank zwischen 8,50 Prozent und 10,50 Prozent, bei der Postbank zwischen 8,68 Prozent und 10,55 Prozent und bei der Deutschen Bank zwischen 7,90 Prozent und 10,90 Prozent.

Am unteren Ende der Skala platzieren sich vier Banken, bei denen die Zinsen für den Dispo bei 13 Prozent und mehr liegen:

  • Rosbacher Raiffeisenbank - 13 Prozent
  • VR-Bank Landsberg-Ammersee - 13,01 Prozent
  • Raiffeisenbank Aulendorf - 13,06 Prozent
  • Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost ("Direkt", "Klassik") - 13,75 Prozent

Stiftung Warentest kritisiert mangelnde Transparenz beim Dispokredit

Obwohl Banken seit März 2016 dazu verpflichtet sind, über die Höhe ihrer Dispozinsen im Internet zu informieren, blieben über 100 Geldinstitute diese Informationen schuldig. Erst auf Nachfrage der Stiftung Warentest steuerten die meisten von ihnen nach. Darüber hinaus bemängelt die Verbraucherorganisation, dass 29 der 1.433 untersuchten Banken und Sparkassen unklare Angaben zum Dispozins machen, darunter die überregionalen Anbieter Deutsche Bank und Berliner Bank. Entweder werde die genaue Höhe des Dispozinses nicht genannt, sondern mit Angaben wie "Referenzzins + Aufschlag von x Prozent" verschleiert, oder der Zinssatz hängt von der Bonität des Verbrauchers ab.

Geldanlage/Finanzen
[finanzen.de] · 17.08.2016 · 11:51 Uhr
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