Stichwort: Stresstest
Stuttgart (dpa) - Der Stresstest für das umstrittene Milliardenprojekt Stuttgart 21 ist eine Betriebssimulation am Computer. Dabei wird überprüft, ob ein Fahrplan realistisch ist und wie sich mögliche Verspätungen auswirken.
Wie Professor Ullrich Martin vom Institut für Eisenbahn- und Verkehrswesen der Universität Stuttgart erläuterte, basiert die Modellrechnung auf den Daten der Infrastruktur: also der Züge, Gleise und Signale. Als Grundlage für die Simulation kann ein komplexes mathematisches Modell des Betriebsablaufs dienen oder der bestehende Fahrplan mit den Abweichungen in der Wirklichkeit anhand der aufgezeichneten Daten. Ziel ist es, einen Fahrplan stabil zu gestalten. Verspätungen sollen sich nicht ständig vergrößern und damit aufschaukeln, sondern möglichst abgebaut werden.
Ein stabiler Fahrplan lässt sich Martin zufolge beispielsweise durch den Einbau von Zeitreserven bei Tempo und Haltezeiten der Züge erreichen. Doch bei längerem Halt im Bahnhof müsste mehr Platz für die Züge geschaffen werden, die gesamte Fahrzeit würde sich verlängern.