Steuerlast erdrückt den Immobilienmarkt

Trotz günstiger Zeiten für Käufer bleibt die Eigenheimquote niedrig. Ein Blick auf die Ursachen.
Nur 46,5% besitzen ein Eigenheim – Deutschland stürzt im EU-Vergleich ab.

In Deutschland ist das Eigenheim für viele ein ferner Traum. Mit einer Quote von gerade einmal 46,5 Prozent leben hier im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ungewöhnlich viele Menschen zur Miete. Aber warum ist das so, in einem Land, in dem die Bedingungen für Käufer auf den ersten Blick günstig erscheinen?

Traum vom Eigenheim unter Druck

Trotz niedriger Zinsen und eines breiten Angebots an Immobilien scheuen viele Deutsche den Schritt ins Eigenheim. Felix von Saucken, Immobilienexperte, sieht vor allem in den hohen Nebenkosten und der aufwendigen Bürokratie die Hauptgründe.

Deutschland sticht im europäischen Vergleich durch besonders hohe Bau- und Kaufnebenkosten hervor, was den Traum vom eigenen Haus oft platzen lässt.

Bürokratische Hürden und hohe Steuern

Deutschland gilt als Land der Bürokratie – das spiegelt sich auch im Baurecht wider. Mit rund 20.000 unterschiedlichen Bauvorschriften und einer massiven Baunebenkostenbelastung durch Grunderwerbsteuer, Notar- und Maklerkosten wird der Immobilienerwerb erschwert.

Die Grunderwerbsteuer allein kann je nach Bundesland bis zu 6,5 Prozent des Kaufpreises ausmachen – ein nicht unerheblicher Betrag, der zusätzlich zu den ohnehin hohen Kosten kommt.

Mieterfreundliches Deutschland

Ein weiterer Grund für die geringe Eigenheimquote ist der hohe Mieterschutz in Deutschland. Im Vergleich zu anderen Ländern erscheint das Mieten hier attraktiver, was durch ein mieterfreundliches Gesetzgebungsumfeld und eine hohe Markttransparenz begünstigt wird.

Zudem bevorzugt das deutsche Steuersystem Mietwohnungen gegenüber Eigentumswohnungen, indem es bessere Abschreibungsmöglichkeiten und steuerliche Vorteile bietet.

Wohnungsknappheit in den Metropolen

Die Metropolen Deutschlands kämpfen mit einer zunehmenden Wohnungsknappheit, die die Mietpreise in die Höhe treibt. Gleichzeitig verfehlt die Bundesregierung ihr Ziel, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen. Experten warnen davor, dass die Zahl der Neubauten bis 2026 sogar auf 150.000 Einheiten pro Jahr sinken könnte.

Lösungsansätze für eine höhere Eigenheimquote

Um die Eigenheimquote in Deutschland zu steigern, bedarf es umfangreicher politischer Anstrengungen. Eine Reduzierung der Grunderwerbsteuer, die Entschlackung von Auflagen und die Einführung staatlicher Förderungen könnten den Erwerb von Eigentum attraktiver machen. Nur so lässt sich der Traum vom Eigenheim für mehr Menschen in Deutschland verwirklichen und eine solide Altersvorsorge fördern.

Finanzen / Immobilien
[InvestmentWeek] · 27.03.2024 · 12:00 Uhr
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