Steigende Renditen in der Eurozone: Verteidigungsausgaben im Fokus
Die Kurse deutscher Staatsanleihen mussten zum Wochenbeginn einen deutlichen Rückgang verzeichnen, was vor allem auf die antizipierten Erhöhungen der Verteidigungsausgaben zurückzuführen ist. Der Euro-Bund-Future, maßgeblicher Indikator für diese Entwicklung, fiel am Nachmittag um 0,48 Prozent auf 132,22 Punkte. Zugleich kletterte die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,48 Prozent. Ein ähnlicher Anstieg der Renditen war in nahezu allen Ländern der Eurozone zu beobachten.
Der Anleihemarkt steht unter dem anhaltenden Einfluss der kürzlich stattgefundenen Sicherheitskonferenz in München. Kommentar der Dekabank-Ökonomen: Die Äußerungen des amerikanischen Vizepräsidenten Vance und der Ausschluss Europas aus den Gesprächen zwischen den USA und Russland über den Ukraine-Konflikt verdeutlichen die Notwendigkeit einer signifikanten Erhöhung der Verteidigungsausgaben in der Europäischen Union.
Unterdessen kamen europäische Staats- und Regierungschefs in Paris zusammen, um angesichts der US-Pläne für ein mögliches Ende des russischen Krieges in der Ukraine über eine gemeinsame Strategie zu beraten. In diesem Kontext wird erwartet, dass die Frage der Finanzierung gestiegener Verteidigungskosten ebenfalls Einfluss auf die Renditeniveaus haben wird, so die Einschätzung der Dekabank.
In der Eurozone wurden keine neuen marktrelevanten Konjunkturdaten veröffentlicht, und aufgrund eines Feiertages herrschte auch in den USA Datenstille. Daher werden zunächst weiterhin politische Faktoren auf dem Devisenmarkt dominieren.