Stahlriese in neuer Hand: Kretinsky steigt bei Thyssenkrupp ein

Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky weitet sein industrielles Portfolio aus und erwirbt 20 Prozent der Anteile von Thyssenkrupp Steel Europe, dem Stahlzweig des industriellen Schwergewichts Thyssenkrupp. Die Transaktion markiert das vorläufige Ende langwieriger Verhandlungen, wie das Unternehmen aus Essen bekanntgab. Über die finanziellen Details der Partnerschaft wurde Stillschweigen vereinbart, dennoch reagierte der Aktienmarkt prompt mit einem Anstieg von etwa fünf Prozent auf der Plattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs.

Thyssenkrupp beabsichtigt, die Geschäfte noch im aktuellen Geschäftsjahr, das bis Ende September 2023 läuft, zu besiegeln. Dies steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die entsprechenden Regulierungsbehörden sowie den Aufsichtsrat. Darüber hinaus befinden sich die Unternehmen in Gesprächen über den möglichen Erwerb weiterer 30 Prozent des Stahlgeschäfts durch Kretinskys Holding EPCG, mit dem Ziel, ein Joint Venture zu gründen, bei dem beide Seiten zu gleichen Teilen beteiligt wären.

Diese Umstrukturierung soll der Beginn eines umfassenden Prozesses sein, der Thyssenkrupp Steel Europe in Richtung eines autonomen Unternehmens lenken soll. Der Konzern betont, dass die laufenden Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge von der Partnerschaft unberührt bleiben.

Miguel López, der CEO von Thyssenkrupp, zeichnet das Bild eines ambitionierten Zukunftskonzepts: Es ziele darauf ab, wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erreichen und dabei Kündigungen zu umgehen, die Akzeptanz zu fördern und den hohen Anforderungen des Umweltschutzes gerecht zu werden. Kretinskys Timing – der Einstieg zu den gegenwärtigen Marktbedingungen – ermöglicht ihm, an der strategischen Neuausrichtung von Thyssenkrupp Steel signifikant mitzuwirken.

Die Partnerschaft wurde erstmalig Ende November des Vorjahres publik, als Thyssenkrupp seine Gespräche mit Kretinsky offenlegte. López verbindet mit dem Engagement des tschechischen Investors große Hoffnungen, insbesondere in Bezug auf die steigenden Energiekosten, die im Zuge der Transformation hin zu einer umweltfreundlicheren Produktion zu erwarten sind.

Thyssenkrupp hatte im vorherigen Geschäftsjahr hohe Abschreibungen im Stahlgeschäft hinnehmen müssen, eine direkte Folge der schwachen Nachfrage, sinkender Preise und steigender Kosten. Zudem kündigte das Unternehmen bereits Kapazitätenanpassungen und den damit verbundenen Stellenabbau in Duisburg an. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 26.04.2024 · 13:07 Uhr
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