Stabile Krankenversicherungsbeiträge erwartet: Doch der Druck bleibt
Gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland können für das kommende Jahr mit relativ stabilen Beiträgen rechnen. Das Bundesgesundheitsministerium veröffentlichte kürzlich im Bundesanzeiger den Orientierungswert für den durchschnittlichen Zusatzbeitrag, der sich wie im laufenden Jahr auf 2,9 Prozent beläuft. Diese Zahl stellt jedoch nur eine Richtgröße dar, die den Kassen helfen soll, ihre Ausgaben zu decken.
Die Krankenkassen haben die Freiheit, ihren Zusatzbeitrag individuell anzupassen. Derzeit variiert dieser zwischen unter 2 und über 4 Prozent. Trotz eines kürzlich verabschiedeten Sparpakets von zwei Milliarden Euro durch Gesundheitsministerin Nina Warken, warnen die Kassen aufgrund steigender Kosten vor möglichen Beitragserhöhungen. Oliver Blatt, Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, prognostiziert, dass der Durchschnitt der Zusatzbeiträge im Jahr 2026 auf über 3 Prozent steigen könnte, falls es keine weiteren politischen Maßnahmen gibt.
Sollte eine Kasse ihren Zusatzbeitrag erhöhen, haben die Versicherten ein Sonderkündigungsrecht. Zu Beginn dieses Jahres kam es bereits zu einer Welle von Beitragssteigerungen. Angesichts des Wettbewerbs unter den Kassen müsse jede prüfen, wie sie optimal wirtschaften könne, wie Warken der "Rheinischen Post" mitteilte. Der Grundbeitrag für alle Arbeitnehmer bleibt weiterhin bei 14,6 Prozent des Bruttolohns, welchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam tragen.

