Spionageverdacht: Bundesanwaltschaft nimmt Trio fest
In einer konzertierten Aktion hat die Bundesanwaltschaft drei Personen in Deutschland wegen des Verdachts der Wirtschaftsspionage für ein fremdes Nachrichtendienst festgesetzt. Die in Düsseldorf und Bad Homburg wohnhaften Deutschen, darunter eine Frau und zwei Männer, stehen unter der Anschuldigung, seit Mitte vergangenen Jahres Geheimdienstaktivitäten für China entfaltet zu haben. Dies steht laut den Ermittlerinnen und Ermittlern auch im Widerspruch zum Außenwirtschaftsgesetz.
Wie aus der offiziellen Verlautbarung hervorgeht, dreht sich der Fall um den Transfer von sensitivem Wissen im Bereich Militärtechnologie, der das Potential besitzt, die Seekriegsfähigkeiten Chinas zu verbessern. Die Beschuldigten haben sich zum Zeitpunkt ihrer Festnahme offenbar in Gesprächen über entsprechende Forschungsprojekte befunden.
Die Ermittlungen gaben Einblick in ein ausgeklügeltes System: Ein Beschuldigter soll im Auftrag eines Mitarbeiters des chinesischen Nachrichtendienstes MSS, speziell Informationen über militärrelevanten Technologiesektor beschafft haben, wobei er sich eines Ehepaars bediente. Das Paar führte in Düsseldorf anscheinend ein Unternehmen, das als Tarnung zur Anbahnung von Kontakten in deutsche Wissenschafts- und Forschungskreise fungierte.
Das Ehepaar hat infolgedessen eine Studie für eine vorgeblich chinesische Firma erstellt, welche sich mit dem Technologiestatus von Motorkomponenten auseinandersetzte – einsatzfähig auch für den Antrieb starker Marinekampfschiffe. Man geht davon aus, dass hinter dieser Firma wiederum der betreffende Geheimdienstagent stand, der die Missionen delegierte.
Im weiteren Verlauf des Verfahrens werden die Verdächtigen dem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof vorgeführt, damit dieser über die Anordnung der Untersuchungshaft entscheiden kann. (eulerpool-AFX)