Spannungen in Nahost belasten US-Börsen: Trump und unsichere Konjunktur sorgen für Zurückhaltung
Die Nervosität an den US-Börsen hat mit der sich verschärfenden Lage im Nahen Osten zugenommen, als US-Präsident Donald Trump überraschend den G7-Gipfel vorzeitig verließ. Sein Aufruf zur Evakuierung iranischer Städte trug zur Verunsicherung der Anleger bei, die sich zunehmend in sicherere Anlageklassen wie Staatsanleihen, Gold und Währungen zurückzogen. Trotz der aufkommenden Skepsis hielten sich die Verluste in Grenzen: Der Dow Jones sank um 0,3 Prozent auf 42.382 Punkte, der S&P 500 verlor 0,4 Prozent auf 6.011 Zähler und der Nasdaq 100 fiel um 0,5 Prozent auf 21.836 Zähler.
Die Unsicherheit über Trumps Pläne spiegelte sich auch in einer global skeptischen Reaktion der Märkte wider. Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners, betonte die anhaltend hohe Unsicherheit, während Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets erklärte, dass alles von Verhandlungen bis zu einem möglichen Eingreifen der USA denkbar sei. Solche Unsicherheiten führten zu einem vorläufigen Ende der jüngsten Börsenerholungen.
Daneben kamen unerfreuliche Nachrichten von der US-Konjunktur hinzu, da sowohl der Einzelhandel als auch die Industrieproduktion im Mai die Erwartungen verfehlten. Besonders hart traf es den Sektor der Solarenergie. Ein von den US-Republikanern vorgelegter Gesetzentwurf sieht die Abschaffung von Subventionen für erneuerbare Energien bis 2028 vor, während andere Energiequellen bis 2036 profitieren sollen. Enphase Energy erlebte daraufhin einen Kursrutsch von 24 Prozent, Solaredge fiel um 38 Prozent und Sunrun um 42 Prozent. Auch First Solar verlor deutlich und schloss 19 Prozent niedriger.
Ein weiteres Highlight bildete der Handel mit Aktien von T-Mobile US, die um 4,5 Prozent sanken. Der Technologie-Investor Softbank veräußerte Anteile im Wert von 4,8 Milliarden US-Dollar, um seine Expansion im Bereich der Künstlichen Intelligenz voranzutreiben. Ein überraschender Gewinner war Verve Therapeutics, dessen Aktien um beeindruckende 74 Prozent stiegen, nachdem bekannt wurde, dass Eli Lilly plant, das Biotech-Unternehmen zu übernehmen, was jedoch zu einem Kursverlust von Eli Lilly um 1,3 Prozent führte.