Spannungen im Nahen Osten treiben Ölpreise und beeinflussen Märkte
Die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten sorgen für Unruhe auf den weltweiten Finanzmärkten. Flucht in sichere Häfen wie US-Staatsanleihen und der US-Dollar kennzeichnete den Handel, während Aktien abgestoßen wurden. Der Konflikt zwischen Israel und Iran, der nun in den sechsten Tag geht, und die Befürchtungen einer direkten militärischen Intervention der USA tragen zur Nervosität bei. US-Präsident Donald Trump erhöhte die Rhetorik, indem er Irans bedingungslose Kapitulation forderte und auf die Geduld der USA hinwies, die langsam schwindet.
Joseph Capurso von der Commonwealth Bank of Australia stellte fest, dass die ungelösten Probleme im Nahen Osten und die Aussagen von Präsident Trump die Risiken in dieser Region erhöhen könnten. Die Marktlage spiegelt diese Unsicherheiten wider: Die Ölpreise setzten am Mittwoch ihren Anstieg fort, wobei die Brent-Rohöl-Futures um 0,33% auf $76,70 pro Barrel stiegen und US-Rohöl um 0,45% auf $75,18 pro Barrel kletterte. Bereits in der vorherigen Sitzung hatten die Preise um mehr als 4% zugelegt.
An der Börse setzen sich die risikoscheuen Bewegungen fort. Der MSCI-Index für asiatisch-pazifische Aktien außerhalb Japans fiel um 0,26%, während auch die EUROSTOXX 50-Futures um 0,4% nachgaben. Die US-Aktienfutures blieben nach dem schwachen Abschneiden der Wall Street stabil. Währungsseitig behauptete sich der Dollar auf einem Wochenhoch von 145,445 Yen und konnte gegen andere Währungen einen Großteil seiner Gewinne halten.
Der Konflikt, zusammen mit der Unsicherheit über Trumps Handelspolitik und Anzeichen einer fragilen US-Wirtschaft, stellt einen herausfordernden Hintergrund für die bevorstehende Entscheidung der Federal Reserve dar. Die US-Einzelhandelsumsätze im Mai sanken um 0,9% und verzeichneten damit den größten Rückgang seit vier Monaten. Obwohl die Federal Reserve voraussichtlich ihre Zinssätze beibehalten wird, wird besonderes Augenmerk auf die neuen Wachstums- und Inflationsprognosen gelegt.
Die Renditen der US-Staatsanleihen blieben stabil, nachdem sie am Dienstag gefallen waren. Der Benchmark für 10-jährige Anleihen lag bei 4,4027%, während die zweijährige Rendite bei 3,9581% stand. Unterdessen fiel der Goldpreis leicht um 0,12% auf $3.384,73 pro Unze.