Siemens Energy verzeichnet milliardenschweren Verlust im Geschäftsjahr

Der Energietechnikkonzern Siemens Energy hat im vergangenen Geschäftsjahr einen milliardenschweren Rekordverlust verzeichnet. Grund dafür sind die Probleme im Windkraftgeschäft, die regelmäßig die Bilanz von Siemens Energy verhageln. Auch für das neue Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) erwartet das Management um Konzernchef Christian Bruch einen hohen Verlust bei Siemens Gamesa. Die Windkraft soll erst 2025/26 die Gewinnschwelle erreichen - zwei Jahre später als geplant.

Im aktuellen Geschäftsjahr soll nochmals ein bereinigter Verlust von rund zwei Milliarden Euro bei Siemens Gamesa anfallen, teilte Siemens Energy bei der Vorstellung der Jahresbilanz mit. Gamesa kämpft mit Qualitätsproblemen bei Landturbinen, Anlaufschwierigkeiten bei Meeresanlagen (Offshore) und deutlich höheren Kosten. Der Verkauf der neuen Landturbine 5.X ist derzeit ausgesetzt und im Offshore-Bereich konzentriert sich das Unternehmen vorerst auf den Hochlauf der Fabriken. Aufträge sollen selektiver angenommen werden, daher rechnet Siemens Energy mit niedrigeren Auftragseingängen.

Vorstandschef Bruch erwartet die Rückkehr zur Gewinnschwelle erst im Geschäftsjahr 2025/26. Um dies zu erreichen und Gamesa wieder profitabel zu machen, wird derzeit der Umfang der Geschäfte der Windkraftsparte überprüft. Weitere Details sollen am Kapitalmarkttag am 21. November veröffentlicht werden. Dabei kündigte Bruch an, sich auf bestimmte Regionen und Produkte zu konzentrieren. Die Windkraft als Ganzes stehe nicht zur Disposition, auch im Onshore-Bereich nicht.

Das Windgeschäft hat Siemens Energy im vergangenen Geschäftsjahr tief in die roten Zahlen gerissen. Das Unternehmen verzeichnete einen Verlust nach Steuern von knapp 4,6 Milliarden Euro. Im Vorjahr lag das Minus bei 712 Millionen Euro. Die restlichen Geschäftsbereiche laufen solide, können die Verluste im Windbereich jedoch nicht ausgleichen.

Trotz der Schwierigkeiten sieht Vorstandschef Bruch "gute Fortschritte" bei Gamesa und betont, dass zwei Drittel der Geschäftsbereiche profitabel wachsen und ihre Jahresziele erreichen oder übertreffen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg der Auftragseingang auf gut 50 Milliarden Euro, ein Drittel höher als im Vorjahr. Der Auftragsbestand wuchs auf 112 Milliarden Euro.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Siemens Energy eine positive Entwicklung durch den Verkauf von Geschäftsteilen. Es werden Mittelzuflüsse von 2,5 bis 3,0 Milliarden Euro aus Veräußerungen und einem beschleunigten Portfolioumbau erwartet. Einschließlich dieser Mittelzuflüsse rechnet das Management für 2023/24 mit einem Gewinn nach Steuern von bis zu einer Milliarde Euro.

Am Dienstag gab das Bundeswirtschaftsministerium bekannt, dass private Banken Siemens Energy Garantielinien von insgesamt 12 Milliarden Euro gewähren. Ein Teil dieser Garantien wird durch die Bürgschaft des Bundes von 7,5 Milliarden Euro abgesichert. Insgesamt geht es um Garantien von 15 Milliarden Euro, um Aufträge abzusichern. Siemens Energy spricht auch mit anderen Ländern wie Spanien über Garantien als Teil des Pakets.

Um die Bilanz zu verbessern, wird Siemens Energy zudem 18 Prozent an der indischen Gesellschaft Siemens Limited an seinen früheren Mutterkonzern Siemens verkaufen. Der Erlös soll bei 2,1 Milliarden Euro liegen. Das Unternehmen hat sich auch darauf geeinigt, dass Siemens ein mögliches Ausfallrisiko der Garantien von bis zu einer Milliarde Euro absichert, unter anderem durch ein Aktienpaket von fünf Prozent an dem Indien-Geschäft.

Am Aktienmarkt überwog am Vormittag die Erleichterung über die Einigung Energys mit Bund, Banken und Siemens über die Garantien und deren Absicherung. Der Aktienkurs von Siemens Energy stieg zwischenzeitlich fast neun Prozent. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 15.11.2023 · 14:47 Uhr
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