Siemens Energy im Aufwind: Optimismus trotz Windturbinenschwäche
Der Münchner Energietechnikkonzern Siemens Energy erlebt aktuell einen signifikanten Aufschwung. Die Geschäftsbereiche, insbesondere Gasturbinen und Netztechnik, laufen auf Hochtouren und treiben das Wachstum an. Als Folge hebt das Unternehmen seine mittelfristigen Ziele erneut an und beeindruckt mit der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung — erstmals seit vier Jahren.
Prognostiziert wird nun ein jährliches Umsatzwachstum bis zum Geschäftsjahr 2027/28 im hohen Zehnprozentbereich, wobei der Einfluss von Währungs- und Portfolioeffekten unberücksichtigt bleibt. Diese neuen Ziele übertreffen die bisherige Wachstumsprognose im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich deutlich. Auch die bereinigte Ergebnismarge soll optimistischer ausfallen und zwischen 14 und 16 Prozent liegen. Diese optimistische Perspektive begeisterte Analysten, die bisher von einer Marge von rund 13,5 Prozent ausgegangen waren.
Ein sichtbares Zeichen der positiven Wende ist die Erholung der Aktie. Auf der Handelsplattform Tradegate verzeichnete sie ein Plus von über sieben Prozent, trotz des vorherigen Rückschlags im Xetra-Handel. Für das kommende Geschäftsjahr 2025/26 rechnet Siemens Energy mit einem vergleichbaren Umsatzwachstum von elf bis 13 Prozent, etwas zurückhaltender als das im Vorjahr erreichte Wachstum von 15,2 Prozent. Die bereinigte Marge soll auf neun bis 11 Prozent steigen, getragen von den starken Segmenten Gas und Netztechnik.
Der Bereich Windturbinen, insbesondere das Geschäft von Gamesa, bleibt indes die Achillesferse des Konzerns. Dort wird im Geschäftsjahr 2025/26 gerade die Gewinnschwelle bei der bereinigten Marge angestrebt. Nichtsdestotrotz zeigt die Gesamtbilanz ein hoffnungsvolles Bild: Nach Steuern rechnet Siemens Energy mit einem verdoppelten Gewinn von drei bis vier Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Auch die Aktionäre dürfen sich auf bessere Zeiten einstellen, denn für das abgeschlossene Geschäftsjahr wird eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie vorgeschlagen, deutlich mehr als die 0,10 Euro im Geschäftsjahr 2021. Die volle Auftragslage unterstreicht das Vertrauen in die Wachstumsstrategie: Der Auftragseingang stieg um beeindruckende 17 Prozent auf 58,9 Milliarden Euro, während das Orderbuch Ende September auf 138 Milliarden Euro kletterte.

