Schweiz unter Druck: Trumps hohe Zölle stellen Exportgeschäft in Frage
Der Schweiz droht ein empfindlicher wirtschaftlicher Rückschlag, nachdem US-Präsident Donald Trump überraschend hohe Zölle von 39 Prozent auf Schweizer Importe verhängt hat. Diese Maßnahme trifft das wirtschaftlich auf Exporte angewiesene Land hart, insbesondere die Tech-Branche, deren US-Geschäft massiv gefährdet ist. Die Reaktionen aus der Schweiz sind angespannt: Damien Cottier, Abgeordneter der Freidemokraten, bezeichnet die Maßnahme als 'Attacke gegen die Schweiz', während der Verband Swissmem auf X von einem Horrorszenario spricht. Die USA gelten als bedeutender Handelspartner der Schweiz, die mit ihrem Exportgeschäft bisher beeindruckende Erfolge erzielte – so wurde erst kürzlich ein Handelsbilanzüberschuss von 66 Milliarden Franken verzeichnet. Doch mit den neuen Zolltarifen stellt sich die Frage, wie die Schweiz diesen ökonomischen Schlag verkraften kann. Die Neutralitätspolitik des Landes, die bisher als Schutzschild dienen sollte, wird zunehmend hinterfragt. Kritiker sehen die Lösung in einer stärkeren Annäherung an die EU. Die Sozialdemokraten fordern in diesem Kontext eine engere Kooperation mit den europäischen Nachbarn, um von geringeren Zollsätzen zu profitieren. Die Frage der Integration in die EU bleibt jedoch umstritten, nicht zuletzt wegen der oppositionellen Haltung der SVP gegen einen umfassenden Rahmenvertrag mit der Europäischen Union. Karin Keller-Sutter, die derzeitige Bundespräsidentin der Schweiz, versucht indes, den diplomatischen Schaden zu begrenzen. Ihr vorangegangener Kontakt mit Trump erwies sich jedoch als Fehleinschätzung. Auf dem Weg nach Washington für einen Krisenbesuch musste sie schon erleben, wie Trump sie in einem Interview kritisierte. Die Herausforderungen für die Schweiz wachsen, während sich die traditionelle Rolle als verlässliche und neutrale Nation in der aktuellen geopolitischen Landschaft als hinderlich erweisen könnte.

