Schwarzes Meer im Fokus: Politische Manöver und Drähte im Hintergrund
Die Bemühungen um eine schrittweise Entspannung im russisch-ukrainischen Konflikt erweisen sich weiterhin als zäh. Während die USA als Vermittler versichern, dass beide Kriegsparteien sich um eine sichere zivile Schifffahrt im Schwarzen Meer bemühen, zieht Moskau mit Bedingungen neue rote Linien.
Laut Kreml ist eine Vereinbarung erst nach Aufhebung diverser Sanktionen gegen Russland denkbar, was die Gespräche in eine Sackgasse zu führen droht. US-Präsident Donald Trump vermutet, dass der russische Präsident Wladimir Putin auf Zeit spielt. Parallel dazu reist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Paris, um sich mit Präsident Emmanuel Macron zu treffen.
Macron plant einen Gipfel der sogenannten Koalition der Willigen, zu dem er Unterstützer der Ukraine geladen hat. Ziel ist es, unter der Leitung Frankreichs und Großbritanniens, Sicherheitsgarantien zu erarbeiten, die eine dauerhafte Waffenruhe in der Ukraine absichern sollen.
In der Nacht auf Donnerstag erschütterten neue russische Drohnenangriffe die Ukraine. Besonders betroffen war Selenskyjs Heimatstadt Krywyj Rih, wo der Rundfunksender Suspilne etwa 15 Explosionen meldete. Die ukrainische Luftwaffe dokumentierte den erneuten Einsatz von Kampfdrohnen, während der Kreml weiterhin Forderungen wie den Zugang zum Swift-System gegen ein Aussetzen von Angriffen stellt.
Der Präsident der Ukraine wirft Russland weiterhin vor, zu manipulieren und die Verhandlungen über eine Waffenruhe willkürlich zu beeinflussen. Der Hintergrund dieser Spannungen umfasst auch diverse ungeklärte Angriffe auf Energieanlagen. Trotz einer angeblichen Liste von schutzwürdigen Objekten mehren sich die Vorwürfe, dass Russland weiter Anschläge auf solche Ziele verübt.
In der Diskussion um Sicherheitsgarantien für die Ukraine stehen technische Überwachungsmethoden wie Satelliten- und Drohneneinsatz im Vordergrund. Eine potentielle Rolle für Friedenstruppen könnte den Vereinten Nationen zufallen, wobei europäische Kräfte möglicherweise an der ukrainischen Westgrenze stationiert werden könnten.
Abschließend hat Russland angesichts Trumps Interesse an der ukrainischen Atomindustrie seinen Anspruch auf das Kernkraftwerk Saporischschja bekräftigt und jedwede Alternative zur russischen Kontrolle strikt abgelehnt. Unterdessen signalisiert Selenskyj, dass er die Unterstützung Washingtons sucht, um die Kontrolle über die Anlage zurückzuerlangen.