Schwache Zukunftsprognose lässt Stratec-Aktie abstürzen
Ein düsterer Geschäftsbericht des Diagnostikunternehmens Stratec sorgte für alarmierende Stimmung unter den Investoren. Betroffen von einer unheilvollen Vorhersage für das laufende Geschäftsjahr, rutschte die Aktie des Unternehmens am Donnerstagvormittag auf den niedrigsten Stand seit Dezember des Vorjahres, mit einem Kurssturz von 9,1 Prozent auf 38,55 Euro. Dies positionierte Stratec unter den deutlichsten Verlustbringern im SDax, der lediglich um 0,7 Prozent nachgab.
Ein näherer Blick auf die Zahlen aus 2023 offenbart den Kern des Unmuts: Der Umsatz, bereinigt um Währungseffekte, sank um 3,8 Prozent. Die operative Gewinnmarge erlebte einen signifikanten Rückgang von 16,4 Prozent auf 10,3 Prozent und vollzog damit eine Landung am weniger rosigen Ende der unternehmensinternen Prognosen. Alarmierend ist der Gewinneinbruch, der sich um über die Hälfte reduzierte. Ferner erwartet der Vorstand für das erste Quartal 2024 eine gedämpfte Geschäftstätigkeit, gleichwohl mit dem Lichtblick auf eine Belebung ab dem zweiten Quartal. Für das Gesamtjahr bleibt die Führungsetage bei der Prognose einer mindestens stabilen Entwicklung.
Odysseas Manesiotis, Analyst bei Berenberg, sprach in einer ersten Einschätzung von enttäuschenden Unternehmenskennzahlen und einer verhaltenen Aussicht auf 2024. Trotz der Trübnis gibt es jedoch auch eine Spur Optimismus sowohl vom Unternehmen als auch vom Experten für eine mögliche Erholung im Jahresverlauf.
Rückblickend war die Aktie von Stratec, angetrieben durch die hohe Nachfrage nach Covid-Testkits, seit dem Frühjahr 2020 stark angestiegen. Nach einer Durststrecke im ersten Halbjahr 2021, konnten sich die Papiere im September desselben Jahres erneut auf einen Höchstwert hieven, erlebten jedoch im Anschluss eine Wertreduzierung um 75 Prozent. Allein seit Jahresbeginn verbucht die Aktie einen Verlust von nahezu 15 Prozent. (eulerpool-AFX)