Schavan warnt vor Dämonisierung der Atomkraft
Das sagte die CDU-Vizevorsitzende dem «Hamburger Abendblatt». Es sei «verantwortungslos, die Pannen in (dem schleswig-holsteinischen Reaktor) Krümmel für Propaganda zu nutzen». Schavan bekräftigte das Vorhaben der Union, die AKW-Laufzeiten zu verlängern und forderte, die Atomforschung wieder aufzunehmen. «Es war falsch, mit dem Ausstiegsbeschluss auch aus der Kernforschung herauszugehen.»
Die Grünen sehen durch die Zwischenfälle und Abschaltungen ihren Anti-Atom-Kurs bestätigt. Die stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Bärbel Höhn, sagte mit Blick auf Krümmel: «Das ist der zweite Vorfall innerhalb kürzester Zeit.» Deshalb seien die Pläne von Schwarz-Gelb, die Atomkraftwerke länger als geplant laufen zu lassen, «verantwortungslos».
Erst am Freitag waren wieder zwei AKW abgeschaltet worden: das im emsländischen Lingen nach einem Zwischenfall und das im baden- württembergischen Philippsburg zur Überprüfung eines möglichen Fehlers. Bereits am 4. Juli war Krümmel nach einem Transformator- Kurzschluss vom Netz gegangen, nachdem das Werk zuvor wegen eines ähnlichen Fehlers fast zwei Jahre stillgestanden hatte.