Sartorius: Aufschwung in der Biotechnologie beflügelt Aktienkurs
Die positive Entwicklung beim Labor- und Pharmazulieferer Sartorius zeigt weiterhin Wirkung. Dank einer beeindruckenden Performance im dritten Quartal hat der Konzern die Umsatzprognose für das laufende Jahr leicht angehoben und das Margenziel präzisiert. Besonders in der Biotechnologiesparte zeigt sich eine dynamische Entwicklung, die das Management um den seit Juli amtierenden CEO Michael Grosse optimistisch stimmt. Auch die Laborsparte gewinnt nach einer längeren Schwächephase an Schwung, was zu einer Wiederaufnahme der Personalentwicklungen führt. Die erfreulichen Nachrichten wurden an der Börse wohlwollend aufgenommen, wobei der Aktienkurs seit März neue Höhen erreicht hat.
Sartorius’ Vorzugsaktie, die vor wenigen Wochen vom Dax in den MDax abgestiegen ist, legte im frühen Donnerstagshandel um über 13 Prozent auf 240,50 Euro zu, bevor sie am Nachmittag mit einem Plus von etwa zehn Prozent notierte. Damit führt Sartorius das Ranking im Index der mittelgroßen Werte an. Ein Börsenhändler bezeichnete das Ergebnis des Unternehmens als „gut genug für eine Kurserholung“ und trotz eines herausfordernden vergangenen Börsenjahres, das von einem Verlust im Dax geprägt war, verzeichnet die Aktie seit Jahresbeginn dennoch einen Anstieg von rund neun Prozent. Das im Januar erzielte Jahreshoch von 292 Euro wirkt jedoch noch in weiter Ferne, und verglichen mit der Corona-Pandemie, als die Aktie über 600 Euro wert war, scheint der aktuelle Börsenwert von ca. 16 Milliarden Euro moderater. Dennoch ist dieser Betrag ein erheblicher Anstieg verglichen mit den etwa vier Milliarden vor einem Jahrzehnt.
„Wir dürfen sehr zufrieden sein“, kommentierte Michael Grosse die jüngsten Quartalszahlen in Göttingen. Angesichts des Umsatzzuwachses von sieben Prozent über den Erwartungen von 2024 und einer operativen Gewinnmarge am oberen Ende der Skala von rund 30 Prozent ist optimistisch gestimmt, dass sich diese Trends bis Jahresende fortsetzen. Der Umsatz stieg wechselkursbereinigt um 7,5 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro, und der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte um 13 Prozent zu. Entscheidenden Anteil an diesem Erfolg hatten margenstarke Produkte im Bereich der Verbrauchsmaterialien, deren Nachfrage zweistellig zunahm.
Allerdings bleiben Investoren bei neuen Projekten zurückhaltend, während sich der Markt stabilisiert. Trotz der negativen Auswirkungen der von US-Präsident Trump eingeführten Zölle, die voraussichtlich einen Rückgang des Umsatzes um rund ein Prozent verursachen werden, sieht Grosse die Lage stabil. Diese Zölle führen zu zusätzlichen Kosten für die Kunden, die weitgehend akzeptiert wurden.
Nach zwei Jahren rückläufiger Nachfrage aufgrund hoher Lagerbestände von Kunden während der Pandemie hat Sartorius interne Prozesse optimiert und ein umfassendes Sparprogramm abgeschlossen, wodurch weltweit die Mitarbeiterzahl wieder steigerte. Bis September beschäftigte das Unternehmen 13.878 Mitarbeiter, davon 3.700 in Göttingen. Seit Juli wurden weltweit 200 neue Stellen geschaffen, vornehmlich in der Fertigung, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. CEO Grosse glaubt, dass dieser positive Trend auch 2026 anhalten wird, was einen weiteren Anstieg der Mitarbeiterzahl wahrscheinlich macht.

