RWE trotzt Konjunkturschwäche: Einblicke in aktuelle Geschäftsentwicklungen
Der Essener Energiekonzern RWE konnte im ersten Quartal dieses Jahres trotz eines herausfordernden Umfelds nicht an die operativen Gewinne des Vorjahres anknüpfen. Besonders der Handel mit Energie verlief für den Dax-Konzern schleppend. Wie RWE mitteilte, führte ein Mangel an kräftigen Winden in Europa zu einer reduzierten Produktion von Windstrom sowohl auf See als auch an Land, was sich negativ auf die Ergebnisse auswirkte. Dennoch hält der Vorstand an der Jahresprognose fest, auch wenn die RWE-Aktie leicht nachgab.
Ein kurzer Blick auf die Kursgeschichte: Nachdem ein verhaltener Start ins Jahr zu beobachten war, erreichte die Aktie Anfang April mit 34,66 Euro ihren bisherigen Jahreshöchststand für 2025. Nach einem Einbruch im Zuge allgemeiner Unsicherheiten auf den Märkten – begünstigt durch die US-Zollpolitik – zeigte sich die RWE-Aktie Ende April wieder gefestigt, auch wenn sie zuletzt bei 31,08 Euro notierte, was einem Rückgang um 3,5 Prozent entspricht. Trotz der Turbulenzen verzeichnete die Aktie seit Jahresbeginn ein Plus von etwa 8 Prozent.
Finanziell bedeutete dies einen Rückgang des bereinigten operativen Gewinns (Ebitda) um 23,5 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro im ersten Quartal. Noch deutlicher war der Rückgang des adjustierten Überschusses um annähernd 38 Prozent auf knapp 500 Millionen Euro. Diese Ergebnisse bilden die Erwartungen der Unternehmensanalysten ab.
Analystin Deepa Venkateswaran von Bernstein erkannte in den Zahlen die Folgen suboptimaler Wetterlagen, lobte jedoch die allgemeine Leistung von RWE trotz der Einbußen im Energiesektor, deren Ursache in einer geringen Marktschwankung vermutet wird. Ahmed Farman von Jefferies sieht die Möglichkeit, dass die Markterwartungen für das Jahr leicht gedämpft werden könnten. Zudem gibt es keine Hinweise auf Änderungen bei der Kapitalverwendung, was auf kommende Aktienrückkäufe hindeuten könnte.
Bereits im März hatte RWE ein Rückkaufprogramm angekündigt, um auf die verzögerte Entwicklung ihrer Offshore-Projekte an der US-Küste zu reagieren, die durch Entscheidungen der Trump-Administration beeinflusst werden. Diese Verzögerungen lassen die Investitionsausgaben für dieses und das kommende Jahr schrumpfen, was Kapital für den geplanten Rückkauf freisetzt. Das Unternehmen ist zuversichtlich, dass die laufenden Onshore-Projekte in den USA weiterhin Fördermittel erhalten.