Die Lage im Überblick

Russland baut eigene Drohnentruppen auf

13. Juni 2025, 05:15 Uhr · Quelle: dpa
Ukraine-Krieg - Gefangenenaustausch
Foto: Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa
Der Austausch von Gefangenen läuft, auch wenn beide Seiten einander immer wieder Verzögerungen vorwerfen.
Moskau und Kiew tauschen Kriegsgefangene aus. Viele Soldaten dürfen in ihre Heimat zurückkehren. Doch der Prozess wird immer wieder gegenseitigen Vorwürfen begleitet.

Moskau/Kiew (dpa) - Mitten im intensiven Krieg will Russland wie die Ukraine Drohnentruppen als eigene Waffengattung in der Armee aufbauen. Das kündigte der russische Präsident Wladimir Putin in Moskau vor Vertretern von Armee und Regierung an. «Wir sehen, wie die Wirksamkeit unbemannter Fluggeräte im Kampfeinsatz rapide wächst», sagte Putin nach Angaben des Kremls. Etwa die Hälfte der zerstörten oder beschädigten gegnerischen Ziele gehe mittlerweile auf das Konto der Drohnenpiloten.

Russische Kampfdrohnen griffen auch in dieser Nacht wieder Ziele in der Ukraine an. Im Osten des seit mehr als drei Jahren von Moskau mit Krieg überzogenen Landes herrschte Luftalarm. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe bombardierten russische Kampfflugzeuge mit Gleitbomben die Gebiete Sumy und Donezk. Angaben zu Treffern und Schäden wurden bislang nicht gemacht.

Am Donnerstag setzten beide Seiten den Austausch von Kriegsgefangenen fort. Schwer kranke oder verletzte Soldaten durften zurückkehren, wobei eine genaue Zahl erst nach Abschluss der auf mehrere Tage angelegten Aktion genannt werden soll. Der ukrainische Koordinierungsstab forderte die russische Seite auf, rasch mit dem Austausch fortzufahren. Eine Moskauer Behauptung, die Ukraine könne nicht jeden Tag neue Gefangene zurücknehmen, sei falsch. 

Drohnentruppen als eigene Waffengattung

Die Einrichtung einer neuen Waffengattung in der russischen Armee belegt die wachsende Bedeutung unbemannter Waffensysteme in diesem Krieg. Die Ukraine war diesen Schritt bereits im Juni 2024 gegangen. Ihre Drohnenbrigaden setzen verschiedene Flugdrohnen ein und entwickeln sie in Zusammenarbeit mit der Industrie weiter. Es geht aber auch um Seedrohnen, also bewaffnete ferngesteuerte Boote, Kampf- oder Minenräumroboter. Drohnenpiloten sind aber auch in anderen Truppenteilen im Einsatz. 

Weil sich der Luftkrieg so rasch wandele, brauche Russland auch eine bessere Flugabwehr, sagte Putin. Nötig sei ein universelles System, das in jeder Lage angreifende Flugobjekte jeder Art effektiv vernichten könne. 

Die russische Armee verfügt über ein großes Arsenal an Flugabwehrsystemen. Dabei ist die Front gut gesichert, doch im Hinterland ist die Abwehr dünner gestaffelt. Ukrainische Langstreckendrohnen haben immer wieder Militär- und Industrieanlagen weit hinter der Front getroffen.

 

USA gratulieren zum russischen Nationalfeiertag

Die von Putin geleitete Beratung über künftige Rüstungsprojekte fand statt, auch wenn in Russland am Donnerstag Nationalfeiertag war. Dazu gratulierten erstmals seit Jahren wieder die USA. Außenminister Marco Rubio schickte einen Glückwunsch, mahnte aber auch Friedensbemühungen an. Der Kreml wertete das Schreiben als Zeichen, dass die Administration von US-Präsident Donald Trump Probleme im Verhältnis lösen wolle. Die Ukraine kritisierte das.

Selenskyj: Wir drängen die Russen bei Sumy zurück

Die ukrainische Armee kann nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj die russische Offensive im nordöstlichen Gebiet Sumy abblocken. «Unsere Einheiten im Gebiet Sumy drängen die Besatzer allmählich zurück», sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Er stützte sich dabei nach eigenen Angaben auf einen Bericht von Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj zur Lage. 

Details nannte er nicht, auch gab es keine unabhängige Bestätigung für seine Angaben. Den Landkarten ukrainischer Militärblogger zufolge sind die russischen Truppen weiter in der Vorwärtsbewegung. 

Auf Befehl von Kremlchef Wladimir Putin hat die russische Armee an der Grenze bei Sumy starke Kräfte zusammengezogen und versucht, dort eine Pufferzone zu erobern. Die Ukraine schätzt diese russische Streitmacht auf bis zu 65.000 Mann. Entlang der ganzen Front habe es 168 russische Sturmangriffe gegeben, teilte der ukrainische Generalstab in seinem abendlichen Lagebericht mit.

Dank für Besuch von Pistorius

Selenskyj dankte in seiner Videobotschaft noch einmal für den Besuch von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Donnerstag. «Deutschland ist ein Vorreiter bei der Unterstützung. Wir wissen es zu schätzen, dass Deutschland das, was es verspricht, auch hält», sagte der Präsident. Bei dem Besuch hatten beide Seiten ihre Abmachungen vertieft, gemeinsam Waffen mit hoher Reichweite zu produzieren, darunter Raketen, Marschflugkörper und Kampfdrohnen.

Konflikte / Krieg / Ukraine / Russland
13.06.2025 · 05:15 Uhr
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