Rüstungswerte unter Druck: Gewinnmitnahmen trotz starker Jahresperformance
Der Wochenauftakt brachte am deutschen Aktienmarkt für Investoren von Rüstungsaktien wie Rheinmetall, Renk und Hensoldt keine freudigen Nachrichten. Nachdem diese Werte am Montagmorgen vorbörslich zu den größten Verlierern zählten, erlitten sie Kursverluste von fünf Prozent oder mehr. Diese Entwicklung steht in krassem Gegensatz zu den moderaten Gewinnen des Gesamtmarkts.
Trotz eines beeindruckenden Jahresanstiegs—Rheinmetall erreichte ein Plus von 164 Prozent, Renk 235 Prozent und Hensoldt 147 Prozent—machen Anleger nun verstärkt Kasse. Die in den vergangenen Monaten angekündigten milliardenschweren Aufträge, vor allem aus Deutschland, hatten diese Aktien enorm beflügelt. Doch die Erwartungen der Investoren sind hoch und lassen wenig Raum für Enttäuschungen.
Entsprechend wurde das kürzlich veröffentlichte Halbjahresergebnis von Rheinmetall kritisch beäugt. Umsatz und operatives Ergebnis lagen unter den prognostizierten Erwartungen. Marktanalyst Jens Klatt von XTB wies darauf hin, dass der schleppende Auftragseingang als enttäuschend wahrgenommen wurde—gerade in einem Rüstungsboom. In Hinblick auf den Ukraine-Konflikt könnte eine mögliche Waffenruhe die Neubestellungen zusätzlich beeinflussen.
Von besonderem Interesse bleibt ein anstehendes Treffen des US-Präsidenten Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, bei dem über eine Friedenslösung im seit dreieinhalb Jahren andauernden Ukraine-Konflikt diskutiert werden soll. Während die NATO der Thematik realistisch entgegensieht, äußerte Generalsekretär Mark Rutte, dass in künftigen Friedensverhandlungen die Frage der von Russland kontrollierten ukrainischen Gebiete unvermeidbar sei.

