Rüstungsinvestitionen: Wandel des Moralempfindens in Deutschland
In der Bundesrepublik Deutschland scheint sich das Moralempfinden in Bezug auf private Investitionen in die Rüstungsindustrie zu wandeln. Laut einer aktuellen Studie des Vergleichsportals Verivox, veröffentlicht durch die Deutsche Presse-Agentur, sehen nunmehr 56 Prozent der Bundesbürger keine moralischen Bedenken, wenn es um Investments in Waffenproduzenten geht. Diese Zahlen sind repräsentativ für einen signifikanten Wandel im gesellschaftlichen Bewusstsein.
Die Umfrage zeigt, dass 21,4 Prozent der Befragten private Investitionen in die Rüstungsbranche als "auf jeden Fall vertretbar" ansehen, während 34,9 Prozent sie als "eher vertretbar" erachten. Demgegenüber empfinden fast 31 Prozent der Umfrageteilnehmer solche Investments als "eher verwerflich", und knapp 13 Prozent lehnen sie rigoros ab. Diese Zahlen stammen aus einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Innofact, an der im Mai 1.012 Personen teilnahmen.
Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH, bemerkt: "Obgleich eine Kontroverse zum Thema besteht, haben sich die dominanten Meinungen nun gewandelt. Vor dem russischen Überfall auf die Ukraine hatten noch 53 Prozent der Deutschen Zweifel an Investitionen in Rüstungsunternehmen." Seit Beginn des Ukraine-Kriegs erleben Aktien aus diesem Sektor einen Aufschwung, bedingt durch die Erwartung gesteigerter Verteidigungsausgaben seitens der Staaten.
Die Zahlen der Umfrage verdeutlichen auch geschlechtsspezifische Unterschiede: 64 Prozent der Männer finden Rüstungsaktien vertretbar, während die Zustimmung bei Frauen geringer ausfällt. Zudem sorgt die unsichere Lage, ob die USA einem angegriffenen NATO-Land Hilfe leisten würde, bei rund 30 Prozent der Befragten dafür, solche Investitionen heute positiver zu sehen als vor der Ära Trump. Zudem sind 44 Prozent der Meinung, dass nachhaltige Fonds durchaus in der Rüstungsindustrie investieren dürften, während 37 Prozent dies ablehnen.