Rohstoffmärkte unter Druck: Ölpreise sacken weiter ab
Die Ölpreise befinden sich weiterhin auf Talfahrt. Bereits zu Wochenbeginn hatten die Rohstoffmärkte rote Zahlen geschrieben und am Mittwochnachmittag sind die Notierungen für das schwarze Gold noch stärker in die Verlustzone gerutscht. Markant dabei ist der Preisverfall des amerikanischen Rohöls, welcher die 80-Dollar-Marke nach unten durchbrochen hat – ein Ereignis, das seit März dieses Jahres nicht mehr zu beobachten war.
Die jüngsten Entwicklungen im Gaza-Konflikt schienen anfangs Hoffnungen auf eine Feuerpause und somit auf eine Stabilisierung der geopolitischen Situation im Nahen Osten zu nähren, was den Preisdruck auf die Ölnotierungen verstärkte. Jedoch war es ein unerwarteter Anstieg der Ölreserven in den Vereinigten Staaten, der für eine beschleunigte Abwärtsbewegung sorgte.
Die Marktdaten zeigen, dass ein Barrel der Nordseesorte Brent für die Auslieferung im Juli zuletzt für 84,09 US-Dollar gehandelt wurde, ein Rückgang um 2,24 US-Dollar gegenüber dem Vortag. West Texas Intermediate (WTI), die US-Sorte, verzeichnete für den Juni-Termin einen noch stärkeren Preissturz von 2,27 US-Dollar auf 79,66 US-Dollar pro Fass.
Die diplomatischen Bemühungen des US-Außenministers Antony Blinken, auf seiner Israelreise eine schnellstmögliche Waffenruhe im Gaza-Krieg zu erreichen sowie weitere Geiseln aus der Gewalt der Hamas zu befreien, brachten zusätzliche Bewegung in die Ölpreisentwicklung. Treffen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu standen dabei auf Blinkens Agenda.
Jedoch wogen die aktuellen Lagerdaten aus den USA schwerer auf die Marktstimmung: Ein Anstieg der Ölreserven um 7,3 Millionen Fässer auf insgesamt 460,9 Millionen erstaunte die Analysten, die im Vorfeld mit einer Verringerung des Bestands um 2,5 Millionen Barrel gerechnet hatten. Da erhöhte Lagermengen in der weltgrößten Volkswirtschaft gemeinhin als Preisbelastung interpretiert werden, zeigten sich die Ölpreise entsprechend sensibel für diese Nachricht. (eulerpool-AFX)