RIGS für PS VR im Test

Da ist sie also. Die PlayStation VR Brille und ihr erstes AAA-Game. RIGS: Mechanized Combat League, welches von keinem geringeren als Killzone-Entwickler Guerrilla Games zusammengeschmiedet wurde. Die Jungs und Mädels, die schon bei Killzone und Horizon: Zero Dawn bewiesen, dass sie einen verdammt guten Artstyle für zukunftsorientierte Spiele besitzen, haben sich für die VR Brille etwas neues, jedoch nicht minder zukunftsbasierendes einfallen lassen: Eine Mischung aus Sport und Shooter, in der Menschen in riesigen Mechs, sogenannten Rigs, platznehmen und um den Sieg wetteifern. Ob die Mischung funktioniert und der Wow-Effekt gelang, habe ich einmal selbst hinter dem holografischen Interface meines Riesenboliden überprüft.

RIGS in Action

ÜBERZEUGT! Dachte ich bereits nach wenigen Sekunden, in denen im Intro verschiedene Piloten in ihren Robotern an mir vorbeisprangen, ihre Waffen abfeuerten und der Sportmoderator im Hintergrund ein Mittendrin-Feeling vermittelte. Hinzu gesellte sich ein geniales Sounddesign sowie stimmungsvolle Musik mit einem leicht epischen Ansatz. Wow. Gänsehaut-Feeling. Und im Gegensatz zu anderen Spielen fiel die Auflösung oder andere Schattenseiten der virtuellen Realität weniger auf. Hier hat das Team hinter Guerrilla Games vermutlich tagelang an ihrer Engine getüftelt, um ein tolles Bild auf die Mattscheiben zu zaubern, die sonst eher grobschlächtig ausfllt. Sonys VR Worlds Team sieht man diese Erfahrung ebenso an – auch hier kann man mit weniger negativ auffallenden Kanten oder grobschlächtigen Texturen und Modellen überzeugen.

Aber ich schweife ab. Zurück zu RIGS: Mechanized Combat League. Das Spiel beginnt mit der Auswahl eures Geschlechts (zur Auswahl stehen Mann und Frau – Genderstudies-Absolventen werden keine weiteren finden). Danach macht ihr euch mit unterschiedlichen Steuerungen und HUD-Anzeigen im Trainingsraum vertraut und lernt von eurem Chefinspektor die Basis kennen. Nachdem das geschafft ist, sollte euch bereits schummrig von der virtuellen Realität sein, denn RIGS hat es tatsächlich in sich. Das Spiel bietet schnelle Action, Feuergefechte und Explosionen, in denen ihr beim potentiellen Ableben in einer Rettungskapsel aus eurem Roboter geschossen werdet. Ohnehin sind die Teile so riesig, dass Menschen mit Höhenangst vermutlich direkt das kleinste Modell wählen, um nicht so tief hinunter schauen zu müssen. Um euren Kopf zu entlasten, hat das Spiel eine Maske implementiert, die euer Sichtfeld verdeckt, sobald ihr aus dem Mech katapultiert werdet. Das ist eine tolle Option, hilft jedoch nicht viel am Ende des Tages.

Ich habe es nie geschafft eine Stunde am Stück zu spielen, gewöhne mich aber täglich mehr an Sonys VR-Brille und mache entsprechend Fortschritte beim Thema Motion Sickness. Wer starke Probleme hat und mit „normalen“ Spielen kaum klarkommt, dem kann ich von diesem Spiel auf jeden Fall abraten – vermutlich sogar von der kompletten VR Erfahrung. Wer keine Probleme hat, der dürfte in RIGS: Mechanized Combat League wahrscheinlich DAS Spiel und DIE Erfahrung des Jahres erleben. Denn es ist einfach nur durchgestylt und saucool, wie ihr in eurem Hangar mit eurem selbst zusammengestellten Team im Singleplayer und mit euren über Sponsorenverträgen erspielten Klamotten in eurem angepassten Rig Platz nehmt, zusammen mit euren Teamkollegen in den Sitz gehoben und über große Fahrstühle direkt in die Arena gefahren werdet. Oben angekommen begrüßt euch eine jubelnde Menge inmitten eines Feuerwerk und das digitale HUD vor euren Augen initiiert die Startsequenz des Matches. Perfekt in diesem Moment spielt auch die Fanfare ihre letzten Züge während der Moderator den Schaukampf einleitet. Und erneut spüre ich einen Gänsehautmoment. Was für ein Feeling! Und Anpfiff!

Drei Spielmodi in RIGS

Die drei Spielmodi, mit denen ihr es in der Kampagne zu tun habt, spielen sich wie folgt: In Team-Deathmatch müsst ihr wie bei anderen Egoshootern mehr „Kills“ erzielen als einstecken, um siegreich aus dem Match zu gehen. Im zweiten Modus gilt es via Touchdowns zu punkten, indem ihr einen Ball in das Tor des gegnerischen Teams befördert und es mit ihm passiert. Pässe zu Teamkollegen sind in diesem Modus möglich. Im dritten Modus müsst ihr in den sogenannten „Overdrive“ gelangen, der durch das Ausschalten von Gegnern oder Sammeln von Kraftpunkten auf der Map aufgeladen wird. Sobald ihr im Overdrive seid, müsst ihr in der Mitte der Map durch einen Ring springen, um zu punkten. Dadurch, dass verschiedene Rigs verschiedene Größen, Waffen und Eigenschaften besitzen, wird das ganze recht taktisch. So können kleinere Rigs Gänge benutzen, die anderen verwehrt bleiben, während wieder andere durch einen Doppelsprung oder Schweben Vorteile besitzen. Dafür ist deren Panzerung geringer und die Zeit zum Ausschalten entsprechend kürzer.

Als wäre das schon nicht genug, muss man auch etwas Mikromanagement beherrschen und seinen Rig entsprechend den Anforderungen auf dem Spielfeld konfigurieren. So kann man während des Spiels durch Drücken der Quadrattaste die Geschwindigkeit beim Laufen erhöhen, mit der Kreistaste den Schaden der eigenen Waffen verstärken und mit Dreieck die eigene Reparaturfunktion aktivieren. Im Overdrive sind übrigens alle Modi gleichzeitig aktiv, was euch zusätzlich einen kleinen Vorteil verschafft.

Gute KI, besserer Multiplayer

Obwohl die künstliche Intelligenz einen sehr guten Job macht und sich sehr menschlich verhält; eure eigenen Teammitglieder euch sogar echte Konkurrenz machen, liegt die Stärke des Spiels natürlich im Multiplayer, für den es designt wurde. Hier könnt ihr zusammen mit KI-Mitstreitern 1vs1 Kämpfe arrangieren oder im 3vs3 Modus ausschließlich mit Menschen in die Arena ziehen. Eine Serverliste gibt es leider nicht.

RIGS: Mechanized Combat League ist für mich das derzeit beste PS VR Spiel, da die Präsentation einfach unglaublich gut ist und der Wiederspielwert dank exzellentem Multiplayer extrem hoch. Durch kleine Anpassungen an der Steuerung (via Stick oder Kopf), einem reduziertem Field of View (Sichtfeld) sowie einer einschaltbaren Maske beim Katapultieren, haben die Entwickler auch alles getan was in ihrer Macht steht, um der Seekrankheit entgegenzutreten. Völlig beseitigt haben sie sie natürlich nicht, da die schnellen Bewegungen (nicht zuletzt mit dem Kopf), das Nutzen der Schubdüsen (ob im Nahkampf oder zum Ausweichen) sowie die Nutzung großer Höhen nicht gerade behilflich sind um empfindliche Mägen zu schonen und die Übelkeit zu unterdrücken.

Leider hatte ich auch oft das Problem, dass sich mein Blickzentrum langsam nach links verlagerte und ich irgendwann um 90 Grad gedreht auf meiner Couch saß. Wodurch dies passiert, habe ich nicht herausfinden können und ein Zurücksetzen des Punktes durch halten der Options-Taste half leider auch nicht. Hierbei wird nur die Y- sowie Z-Achse neu ausgerichtet, merkwürdigerweise jedoch nicht die X-Achse. Hoffentlich patcht hier Guerrilla Games noch einmal nach. Schlussendlich bleibt aber zu sagen: RIGS bot mir die beste Erfahrung, die ich bisher in der virtuellen Realität erleben durfte.

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Gaming
[next-gamer.de] · 18.10.2016 · 18:19 Uhr
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