Review – Dead Island 2 – Überlebe den Horror in HelL-A

Ganze 12 Jahre mussten Fans von Dead Island auf einen “richtigen” Nachfolger warten. Auch wenn es mit Escape Dead Island und Riptide diverse Spin-off’s gibt, kam keiner der Titel an den Hype des ersten Teils ran und sind auch relativ schnell auf dem Index gelandet.

Nachdem der erste Teil und Riptide vor 4 Jahren doch noch ihre Freigabe erhalten haben und nach entsprechenden Prüfungen den Index verlassen durften, stand dem Release von Dead Island 2 nichts mehr im Weg.

Am 21.04.2023 dürfte Dead Island 2 nun endlich über die Ladentheke gehen und verspricht, ein guter Nachfolger zu werden… Ob das geklappt hat, seht ihr hier.

Als Publisher und Entwickler sind bei Dead Island 2 mit Deep Silver und Dambuster schon mal keine Unbekannten am Werk, um die Geschichte weiterzuerzählen. Also stürzen wir uns ins Geschehen.

Spoileralarm! Es wird Spoiler zum Game und der anfänglichen Story geben. Ihr würdet also gewarnt.

Der Virus hat seinen Weg vom Urlaubsparadies nach Los Angeles gefunden und das Militär evakuiert so viele Menschen wie möglich. Mit dem Flugzeug heben wir ab, um der Zombie verseuchten Hölle zu entkommen. Im Intro begegnen wir mehreren Charakteren, die sich auf verschiedene Wege Zugang zum letzten Flugzeug verschafft haben. Und selbstverständlich kommt es so, wie kommen muss und auch an Bord des Fliegers befindet sich eine infizierte Person und das Unglück nimmt seinen Lauf. Der Flieger nimmt kurz nach dem Start ungewollt den Weg, den die Schwerkraft vorgibt und stürzt ab.

Bevor es jetzt weitergeht, kommen wir zur Auswahl eures Charakters. Ihr habt die Qual der Wahl und einmal festgelegt, seid ihr an den ausgewählten Charakter gebunden und könnt im Laufe der Geschichte nicht wechseln. Lest euch die Eigenschaften und Fähigkeiten genau durch und schaut, welche euch am besten liegen. Jeder hat seine Vor- und Nachteile, wobei immer ein Attribut sehr gut und eines minimal ausgeprägt ist. Ihr werdet keinen Allrounder finden, denn irgendetwas ist immer dabei, was nicht ganz optimal ist.

• Jacob ist am ehesten der Charakter mit ausgewogenen Attributen und Fähigkeiten.
• Bruno sorgt vor allem für kritischer Schaden, mit hoher Beweglichkeit aber niedrige Gesundheit ist vorsichtiges vorgehen in eurer Spielweise angesagt.
• Carla fühlt sich im Gegnergetümmel am wohlsten. Sie teilt ordentlich aus, stecktaber auch ebenso gut ein.
• Dani besticht durch ihre hohe Ausdauer, um kontinuierlich auszuteilen.
• Ryan hält ne Menge aus, aber die Ausdauer lässt sehr zu wünschen übrig.
• Amy ist schnell und ausdauernd, aber kann nicht viel einstecken.

Wenn ihr eure Wahl getroffen habt, findet ihr euch im Wrack des Fliegers wieder und sucht einen Weg zwischen den Trümmern nach draußen frei, wo wir auf weitere Überlebende treffen. Nach einem kurzen Gespräch trennen sich die Wege und wir bekommen es mit den ersten Infizierten zu tun. Mit Holzlatten und Eisenrohren drängen wir die Gegner zurück, bis wir letztendlich einen der fiesen Beißer nicht abwehren können und dieser seine Zähne in unseren Arm versenkt.

Anders als bei anderen Infizierten löst der Biss zwar einen Effekt aus, der uns zwar kurzzeitig schwächt, aber nicht zum hirnlosen Untoten werden lässt.

Angeschlagen und verletzt machen wir uns auf den Weg zum Haus einer anderen Überlebenden, die uns ihre Adresse auf die Hand gekritzelt hat, um nach Hilfe zu suchen.

Auf geht der wilde Kampf ums Überleben.

Und wir erreichen nach kurzer Zeit und einigen eingeschlagenen Zombie Köpfen das Haus des Film-Sternchen und fühlen uns erstmals in Sicherheit, bis die zickige Haushälterin uns mit einer Waffe entgegentritt. Angesichts des Biss an unserem arm ist das nicht unverständlich, aber die anderen Bewohner gehen von einer Immunität aus, da wir sonst längst die Seite gewechselt hätten.

Hier treffen wir auch auf alte Bekannte aus dem ersten Dead Island, Sam B, der Sänger, der eigentlich nur einen Hit landen könnte und dem Chaos im einstigen Urlaubsparadies Banoi entkommen konnte. Auch er scheint immun zu sein und mit dieser Vermutung ziehen wir los, vielleicht ist unser Blut der Schlüssel zur bekämpfung dieses Wahnsinns.

Die Geschichte wird durch die Hauptmissionen vorangetrieben, die uns durch die verschiedenen Gebiete von HelL-A und zurück. Kreuz und quer suchen wir nach Möglichkeiten zu überleben und den Weg aus der Hölle zu finden. Hier und dort treffen wir auf weitere Charaktere, die mit Nebenquests und wertvollen Belohnungen auf uns warten. Diese Aufgaben sind abwechslungsreich, gehen aber immer mit ordentlich Gemetzel einher. Mal bittet eine Möchtegern-Influenza Zombies auf verschiedene Arten kaltzumachen für ihre YouTube Karriere, ein anderes Mal räumen wir ein Haus von Untoten frei oder verschliesen Tore, indem wir elektrische Sicherungen suchen, um ein Gelände zu sichern.

Wenn ihr nicht unbedingt den Plan verfolgt, die Story so schnell wie möglich zu beenden, ergibt es durchaus Sinn den Nebenmissionen aufmerksam zu schenken, um weitere Gegenstände zu erbeuten, die euch weiterhelfen können.

Eine gute Möglichkeit seinen Charakter ein wenig individuell zu gestalten sind die freischaltbaren Fähigkeiten, die sich im Menü aktivieren lassen. Mit fortschreitendem Level werden weitere Slots und Fähigkeiten freigeschaltet, die wir dann einsetzten können und mit verschiedenen Boni locken. Heilung beim Blocken, ein tritt der Gegner aus dem Gleichgewicht bringt, eine Schockwelle die Gegner zurückstößt, wenn ihr euch heilt… und und und. So könnt ihr sie manch eine Schwäche ausmerzen und euren Spielstil anpassen.

Knüppel, Baseballschläger, Eisenrohr, Messer und vieles Mehr…

Dead Island 2 bietet euch ne ganze Menge an schlagkräftigen Argumenten gegen die Zombiehorden. Anders als bei anderen Zombiegames greift ihr fast ausschließlich auf Nahkampfwaffen zu. Auch wenn euch Wurfgegenstände wie zum Beispiel Wurfsterne oder kleine Rohrbomben zur Verfügung stehen, bleibt die hauptsächliche Schadensquelle Gegenstände aus dem alltäglichen Leben mit verschiedenen Stärken und Schwächen.

Auf der einen Seite haben wir durchschnittliche Allrounder wie Eisenrohre, Knüppel, Baseballschläger und Schlagstöcke, die einen guten Basisschaden austeilen. In der nächsten Kategorie haben wir die flinken Klingenwaffen, die sich vor allem dazu eignen, mit schnellem Movement und mit hoher Schlagfolge den Gegner von allen Seiten zu bearbeiten undi n mundgerechte Häppchen zu zerstückeln.

Zu guter Letzt landen wir bei meinem Favoriten, den schwereren Wuchtwaffen, die zwar etwas träger in der Handhabung sind, dafür aber mit dem erfolgreichen Einsatz einschlägige Ergebnisse erzielen und Gegner schnell auch mal aus dem Gleichgewicht bringen.

Egal welche Waffe euch liegt, ganz wichtig ist vor allem die Qualität, denn je höher die Wertigkeit, um so mehr Schaden lässt sich im Endeffekt aus dem Prügel herausholen, indem ihr die Waffe mit zusätzlichen Mods erweitert. Überall sind Werkbänke zu finden, wo ihr die Möglichkeit habt eure Waffen zu reparieren und zu verbessern. Egal wie gut eure Waffen sind, die Schädel der Zombies sind nicht nur weiche Matschbirnen und so nutzten sich letztendlich alle irgendwann ab und gehen kaputt und sind nicht mehr einsetzbar, bis ihr sie repariert habt. Bestenfalls passt ihr auch das jeweilige Level der Waffe an euer eigenes an, solange ihr das nötige Kleingeld mitbringt.

Die erwähnten Mods sorgen bei euren Waffen für zusätzliche Effekte. Um über die Werkbank einen Mod anbringen zu können, müsst ihr erst einen Blick in das Waffeninventar werfen, welche Waffe überhaupt geeignet ist. Mindestanforderung für ein Upgrade sind grün hinterlegte Waffen. Um einen Mod anzubringen, müsst ihr als allererstes in den Besitz des passenden Bauplanes kommen und natürlich das dazugehörige Material. Beides findet ihr überall in der Welt, als Belohnung für Quest und bei Händlern.

Hab ihr alles da ein kommt ihr den Mods verbauen, die euch Bonusschaden gewähren, Gegnern mit Statuseffekten belegt, zerstückeln oder zu Boden werfen lässt. Mit jedem positiven Effekt geht aber auch ein negativer einher, so wirkt sich ein erhöhter Schaden auf die Haltbarkeit aus oder schnellere Schläge verursachen ein wenig geringeren Schaden.

Willkommen in HelL-A.

Die Welt von Dead Island 2 erhältlich ab 49,95 Euro hat eine Menge Abwechslung zu bieten. Egal ob ihr in Beverly Hills unterwegs seid oder die Filmstudios von Hollywood besucht, alle Bereiche (die instanziert sind) haben ihren typischen Look. Luxusvillen, Hotelanlagen, weitläufige Wohnanlagen bis hin zu dicht besiedelten Wohnvierteln.

Nahezu jeder Bereich kann frei erkundet werden und Nebenaufgaben öffnen euch Zugang zu weiteren Gebäuden, in denen es viel zu entdecken gibt.

Schnelle Zombies, langsame Schleicher und viele andere Arten von Untoten

Die Gegner sind vielfältig in Los Angeles, generell sind die Bedrohung oft Horden von einfachen Zombies, die mal schneller und mal langsamer unterwegs sind. Dennoch gibt es viele weitere Varianten, die beispielsweise brennend auf euch losgehen oder schwere Kaliber, die massig Schaden raushauen und viel einstecken können. Zusätzlich warten auch Bossgegner auf euch die spezielle Fähigkeiten haben, um euch in die Knie zu zwingen. Aber jeder hat eine Schwachstelle und es liegt an dir, diese herauszufinden und effektiv zu nutzen, um nicht als Futter zu enden.

Die Grafik ist im Bezug auf die Landschaft und Zombies ein echter Hingucker, bei einigen Details muss man aber auch mal beide Augen zudrücken. Ein Punkt sind zum Beispiel die Haare bei einigen NSCs, die eher an ein paar undurchsichtige Flusen am Kopf erinnern, die sich besonders vor hellen Hintergrund als halbdurchsüchtige Fransen entpuppen.

Dead Island 2 ist seit dem 21.04.2023 für Playstation 4, Playstation 5, Xbox one, Xbox Series und PC erhältlich.