Puzzle Strike im Brettspiel-Test

Mit Puzzle Strike aus dem Hause Pegasus Spiele setzen wir unsere Reihe mit Brettspiel-Tests fort. Autor David Sirlin beweist mit seinem neuen Werk seine Liebe zu Videospielen und der japanischen Zeichentrick-Kultur.

Wir lieben Videospiele. Über die Jahre hinweg hat sich unser liebstes Hobby verändert. Multiplayer wird meist nicht mehr gemeinsam vor dem Fernseher gespielt, sondern über das Internet. Das ist auch sehr schön, ersetzt das gemeinsame Erlebnis aber nicht. Eine gute Alternative können Brett- und Kartenspiele sein. Die Reaktionen der Mitspieler sind unmittelbar, direkt und werden mit allen Sinnen erlebt. Umso schöner, wenn sich das Brettspiel auch etwas wie ein Videospiel anfühlt.

Wertiges Material

Wenn ihr Puzzle Strike im Laden in die Hände nehmt, dann wird euch sofort das hohe Gewicht des Spiels auffallen. Das liegt vor allem an den 342 Chips, die das wesentliche Element von Puzzle Strike bilden. Im folgenden Video bekommt ihr einen Überblick über die Materialien des Spiels.


Worum geht’s?

In Puzzle Strike übernimmt jeder Spieler einen von insgesamt zehn Charakteren. Jeder von ihnen verfügt über unterschiedliche Eigenschaften. Das Ziel bleibt aber immer das gleiche. Schalte deine Gegner mit deinen Martial-Arts-Künsten aus. Die zehn Figuren entstammen dem Fantasy Strike Universum. Mir selbst war diese Welt bislang gänzlich unbekannt. Der japanische Zeichenstil weiß aber zu gefallen. Von kunterbunt über zuckersüß bis ganz schön bizarr ist so ziemlich alles dabei. Die Charaktere unterscheiden sich jedoch nicht nur optisch, sondern auch spielerisch. Doch dazu später mehr. Bei jedem Mitspieler sammeln sich im Spielverlauf Juwelen im Juwelenstapel an. Befinden sich dort Juwelen im Wert von zehn oder mehr, geht der Spieler KO. Mit Hilfe der bereits erwähnten Chips, können Attacken gegen die Mitspieler durchgeführt werden. Diese haben wiederum die Möglichkeit, mit ihren eigenen Aktionen zu kontern und das Blatt möglicherweise wieder zu wenden. Im Spiel kommen Chips unterschiedlicher Kategorien zum Einsatz. Zum einen gibt es hier die schon erwähnten Juwelen, die im Wert zwischen eins und vier liegen. Sie dienen einerseits als Symbol für den schon genommenen Schaden, werden jedoch auch als Geld eingesetzt, mit dem ihr euch zum Ende der Runde wieder neue Chips kaufen könnt. Ein weiterer großer Baustein des Sets stellen die Puzzlechips dar. Mit diesen Chips könnt ihr Angriffe führen, in die Verteidigung gehen oder unterschiedlichste Sonderaktionen ausführen. In diesem Bereich liegt dann auch die große Stärke von Puzzle Strike. In der Box befinden sich 24 Puzzlechip-Sets mit jeweils 5 Chips. Vor dem Spiel werden 10 Sets ausgewählt, die dann am Spiel teilnehmen. Durch die Vielfalt der Startaufstellungen, kombiniert mit der Auswahl der Charaktere, ergeben sich bei vier Spielern insgesamt 411.863.760 unterschiedliche Startaufstellungen.

Crash Crash Doppelcrash

thumb_large_poster_0000Weiterhin gibt es im Spiel die sogenannten Crashs, die ein wesentliches Spieleelement ausmachen. Spielt ihr einen Crash, werden die Juwelen in eurem eigenen Juwelenstapel in 1er-Juwelen zerteilt. So werden aus einem 3er-Juwel also drei Juwelen im Wert von einem Punkt. Die so zerteilten Juwelen werden dann an einen Gegner gesendet. Mit einer solchen Aktion habt ihr also nicht nur die Möglichkeit, eigene Schadenspunkte zu reduzieren, sondern gleichzeitig dem Gegner Schaden zuzufügen. Euer Gegenüber hat nun jedoch die Möglichkeit zu reagieren. Dazu können etwa bestimmte Puzzlechips verwendet werden oder aber ein weiterer Crash-Chip. Der attackierte Kämpfer darf nun seinerseits einen seiner eigenen Juwelen zerteilen. Diese werden nun gegen die Juwelen des Angreifers aufgewogen. Möglicherweise werden durch diesen Prozess nicht alle Juwelen egalisiert. Diese werden in diesem Fall dann wieder mit “Schaden” verrechnet.

Nun ist es im Kampf natürlich viel effektiver, wenn man große Juwelen zerteilt und zum Angriff schickt. Der eigene Juwelenstapel lässt sich mit den Fusionskugeln zum Glück ein wenig bearbeiten. Mit einer dieser Kugeln kann man zwei Juwelen mit einander verschmelzen und zu einem größeren Juwel formen. Wird der vergrößerte Juwel gecrasht, entsteht natürlich wiederum mehr Schaden für den Verteidiger.

Gerade wenn mehr als zwei Mitspieler dabei sind, kann es hier schnell zu dicken Kombinationen kommen. Angriffe können nämlich nicht nur vom Verteidiger selbst abgewehrt werden, sondern auch von anderen Spielern. Da jeder nicht neutralisierte Juwel allerdings immer wieder die Möglichkeit auf eine Gegenreaktion erlaubt, wird es recht schnell turbulent. Um den Kampf weiter zu beschleunigen gibt es auch die sogenannten Doppel-Crashs. Mit diesen Chips könnt ihr gleich zwei eurer Juwelen vom Juwelenstapel zerteilen und zum Angriff losschicken.


Spiel der vielen Möglichkeiten

Die letzten Feinheiten kommen letztendlich dann aber durch die Wahl eurer Spielfigur. Jeder der zehn Charaktere hat drei Spezialchips im Repertoire, auf die man als Spieler auch recht schnell zugreifen kann. Der Stil der Figuren weicht doch erheblich von einander ab. Sicherlich werden sich schnell ein oder zwei Lieblinge herauskristallisieren, je nachdem was euer bevorzugter Spielstil ist. Es gibt auf jeden Fall genug auszuprobieren, so dass im Spiel wohl schon eine hohe Langzeitmotivation steckt.

PuzzleStrikeShadows-characters

Dafür sorgen auch die unterschiedlichen Varianten. Zum Beispiel lassen sich drei Spezialchips unterschiedlicher Figuren zu einem Superhelden zusammenlegen. Damit bastelt ihr euch euren eigenen Kämpfer selbst zusammen. Sehr spannend ist auch die Teamschlacht. In dieser treten jeweils zwei Spieler im Team an. Ein großes Plus ist jedoch auch, dass sich Puzzle Strike sehr gut zu zweit spielen lässt. Damit folgt es dem neuen Trend der Zwei-Spieler-Spiele.

Viel Feintuning und Balancing

Schon beim Lesen des Regelwerks ist zu merken, dass Autor David Sirlin viel Zeit in die Feinheiten des Spiels gelegt hat. In den Regeln gibt es viele kleine Besonderheiten, die dafür sorgen, dass bestimmte Combos nicht zu mächtig werden oder das Spiel auch irgendwann zu einem Ende kommt. Die ersten Runden von Puzzle Strike werden daher vielleicht noch ein wenig stockend ins Rollen kommen, dafür entfaltet sich das Potenzial danach aber umso gewaltiger. Sind die Regeln einmal verinnerlicht, dann braucht es für eine Partie nicht länger als eine Stunde, selbst wenn vier Spieler am Match beteiligt sind.

Puzzle Strike auf Amazon kaufen

The post Puzzle Strike im Brettspiel-Test appeared first on Next Gamer.

Gaming
[next-gamer.de] · 17.08.2015 · 10:47 Uhr
[0 Kommentare]
 
Fremde Erinnerungen? Organtransplantationen können Persönlichkeit verändern
Wie eng sind Seele und Körper miteinander verknüpft? Was die menschliche Persönlichkeit […] (04)
The Script: Das schlimmste Jahr ihres Lebens
(BANG) - The Script sprechen über den Tod von Mark Sheehan. Der Gitarrist der irischen Rockband […] (00)
Erstickt LANXESS durch seine hohen Schulden?
LANXESS-Aktien fallen stark, da Analysten die Schuldenlast als zu hoch für eine nachhaltige […] (00)
Review – Manor Lords – Überzeugende Aufbausimulation
Wir alle kennen diese Spiele, auf die wir Jahrelang warten und auf die wir neugierig unseren […] (01)
Review: OneSport OT16 – Der neue Wegbegleiter für Freiheit & Fahrspaß im Test
E-Bikes haben sich als echte Revolution in der Mobilität erwiesen und bieten eine perfekte […] (00)
Pogacar dominiert auf Giro-Königsetappe
Livigno (dpa) - Tadej Pogacar dominiert den 107. Giro d'Italia weiter nach Belieben. Der 25- […] (02)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
20.05.2024(Heute)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News