Pure Farming 2018 im Test

Ehrlich gesagt machen mich Landwirtschaftssimulatoren immer noch skeptisch. Kein so ganz eindeutiges Konzept, wenn man mal ehrlich ist. Doch ein Entwickler wollte alles anders machen. Anders als die verschiedenen, sagen wir mal, technisch sehr eingeschränkten Alternativen, die nahezu im jährlichen Rhythmus erscheinen, sollte Pure Farming 2018 grafisch und spielerisch ein Highlight werden. Ob Techland das geschafft hat, erklären wir euch im Laufe des Tests. Vorher mussten wir uns aber mit verschiedensten Landmaschinen in Schrittgeschwindigkeit über unsere Felder bewegen und tonnenweise virtueller Feldfrüchte ernten.

Rund um den Globus?

Der zentrale und beste Unterschied zwischen Pure Farming und der Konkurrenz liegt wohl in den Szenarios. Anstatt wie die Konkurrenz der Landwirtschafts-Simulatoren, könnt ihr in Pure Farming in verschiedenen Ländern spielen. Jedes Land bringt dabei auch eigene Obst und Gemüsevarianten mit. In Italien beispielsweise, spielt der Anbau von Weintrauben eine große Rolle, in Japan dagegen Kirschbäume und Reis und in Kolumbien könnt ihr neben Kaffee und Chili sogar Hanf anbauen. Allerdings nur für die industrielle Nutzung für Kleidung und ähnliches. Auf der US-Map habt ihr die Feldfrüchte eines normalen Landwirtschaft-Simulators. Rund 25 Quadratkilometer Fläche könnt ihr mit Gerste, Roggen und Weizen bepflanzen, könnt Gemüse wie Kohl, Paprika Tomaten anbauen, oder Äpfel und Birnen auf Bäumen wachsen lassen. Die Vielfalt ist groß und jedes Obst und jedes Gemüse braucht sein Spezialwerkzeug. Für Landwirtschafts-Fans hierzulande gibt es übrigens die sehr coole deutsche Map, wo ihr auf einem Hof in Bayern Kohl oder Raps anbauen könnt. Zugegeben, diese Vielfalt erhöht deutlich den Wiederspielwert eines solchen Titels. Bei anderen Spielen dieser Art ist der kaum vorhanden, wie es sich anfühlt, Hanffarmer oder Weinhersteller zu sein, will man dann doch aber noch wissen. Jede Map ist übrigens mit landestypischer Architektur und Landschaft ausgestattet. Wobei die US-Map die größte und vielseitigste ist.

Aber Obst und Gemüse alleine machen den Omnivoren noch nicht glücklich. Und so könnt ihr euch auch in der Viehzucht einen Namen machen. Eure Felder verlangen aber mindestens genau so viel Aufmerksamkeit wie die tierischen Hofbewohner. Denn eure Felder wollen umgegraben, bepflanzt, bewässert, gedüngt und anschließend geerntet werden. Gott sei Dank müsst ihr diese monotone Aufgabe, die euch Meter um Meter den Verstand raubt, nicht alleine erledigen. Virtuelle Helfer helfen euch gerne für einen Teil des Geldes dabei. Insgesamt muss man hier aber sage, dass Pure Farming 2018 eine Menge Möglichkeiten verschenkt. Auf eurem Hof lauft nur ihr selber umher, eure Mitarbeiter teleportieren sich direkt in die Landmaschine, eure Tiere bleiben brav in den Käfigen. Ein paar umherstreunende Gockel oder ähnliches hätten dem Spiel wirklich sehr gutgetan. Auch die Stadt ist leer wie eine Geisterstadt. Zwar düsen einige Autos umher und einige Leute streifen durch die Stadt, aber im Großen und Ganzen wirkt das zu steril. Dieser Sterilität sorgt aber auch für jede Menge lustiger Momente, denn in meiner Testversion sind auf den Kreuzungen mehrere Autos gegeneinander gefahren. Mitten auf der Straße sind sie stehen geblieben, das wars dann. Erst nach der nächsten Nacht waren sie verschwunden. Dafür tun die original lizensierten Landmaschinen einiges für die Atmosphäre. Auch wenn mir die Marken nicht bekannt sind, ist es schön zu wissen, dass diese Originalgeräte für das Obst und Gemüse, welches ich esse, verantwortlich sind. Rund 60 Geräte, also Anhänger, Bewässerungsspritzen und so weiter, und 30 Landmaschinen stehen euch zur Verfügung.

Das Bauernleben – Simpel aber eintönig?

In Pure Farming 2018 habt ihr verschiedene Möglichkeiten, wie ihr euer Bauernleben beginnt. Ihr könnt im Modus Freie Landwirtschaft, was zugleich auch der wichtigste Spielmodus ist, alle Startparameter festlegen und einfach drauf losackern. Sind eure Umsätze hoch genug könnt ihr in andere Länder expandieren und euch dort auch wieder hocharbeiten. Allerdings werdet ihr einfach in die Spielwelt geworfen. Tooltips gibt es keine. Einsteiger sollten von daher erst einmal die Kampagne starten, die zugleich auch das Tutorial ist. Hier gibt es auch ein Ziel: Ihr müsst aus 50.000 Dollar Startkapital 275.000 Dollar machen, um den überschuldeten Hof abzubezahlen. Jeder Schritt wird euch eingehend erklärt, selbst das Expandieren in die anderen Länder. Für Einsteiger also wirklich ideal! Die gewöhnungsbedürftige Steuerung lernt ihr so auf sehr schnelle Art und Weise. Zusätzlich könnt ihr noch Challenges starten. Diese beinhalten einzelne Aufträge, mit kurzer Hintergrundgeschichte. Damit eure Ernte nicht verregnet wird, müsst ihr vor Anbruch eines Unwetters alles schnell ernten, oder euer Feld bestellen, bevor die große Hitzewelle kommt. Interessanter Ansatz, aber nur sehr kurzweiliger Spaß. Auf dem PC lässt zumindest die Mod-Unterstützung hoffen, dass es neue kreative Inhalte gibt

Technisch ist Pure Farming auf einem soliden Niveau, anders als euch vielleicht andere Simulatoren bekannt sind. Die Grafik sieht ordentlich aus, es gibt einen realistischen Tag-/Nachtwechsel, die Bäume und die Ähren auf euren Feldern neigen sich im Wind und die Lichteffekte und das Wasser sind hübsch anzusehen. Die Steuerung ist zu Beginn gewöhnungsbedürftig, ist aber schnell verstanden. In der Konsolenversion funktioniert das ganze recht ordentlich. Für PC-Spieler vielleicht interessant: Die Lenkrad-Unterstützung ist aktuell noch nicht gegeben. Außerdem könnt ihr die Buttons nicht neu vergeben. Im Hintergrund plätschert ein Country-Gitarrensong daher. Alles in allem ist das von technischer Seite durchaus okay, was auch das Alleinstellungsmerkmal des Spiels ist.

Das Abheben von der Masse an etlichen Simulatoren ist das was zu schaffen gilt, geschafft wurde das allerdings nicht mit Pure Farming 2018. Auch wenn die Grafik hübsch und das Gameplay samt Steuerung eingängiger sind als die der Konkurrenz. Schade ist aber, dass die Welt wirkt, als müsste man nach einer Zombie-Apokalypse die Nahrungsquellen wiederherstellen. Nichts ist los auf den Straßen der Spielwelt, was wirklich ärgerlich ist. Denn so würde der Unterschied zu den anderen Anbietern wirklich gelingen. Ein paar Leute auf den Straßen, vielleicht ein Wochenmarkt oder etwas in der Art, um etwas Leben in das Spiel zu bringen. Dann wäre Pure Farming 2018 wirklich ein grandioser Titel. So bleibt es leider ausschließlich ein Titel für Fans von Landwirtschaft und Simulation, der jedoch schon ab 22,95 € für PS4 zu haben ist.

Gaming
[next-gamer.de] · 24.03.2018 · 10:11 Uhr
[1 Kommentar]
 
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