Proteste in Israel während Pessach: Forderungen nach Befreiung von Geiseln
Inmitten der traditionellen Feierlichkeiten zum Pessach-Fest in Israel haben sich hunderte Demonstranten vor dem Privatanwesen von Premierminister Benjamin Netanjahu in Caesarea versammelt, um auf die Notlage der in der Gewalt der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln aufmerksam zu machen. Laut einem Bericht der 'Times of Israel' appellierten die Teilnehmer eindringlich an den Regierungschef, eine Einigung zu erzielen, die die Freilassung der Gefangenen bewirken soll. Der Konflikt wurde in der öffentlichen Aussage präsentiert: 'Wie kann es sein, dass die Netanjahus in einer schicken Villa feiern, während unsere Landsleute in Gefangenschaft hungern und misshandelt werden?'
Pessach, das an den Exodus der Israeliten aus Ägypten und ihre Befreiung aus der Sklaverei erinnert, begann am Montagabend mit dem Sederabend, einem familialen und zeremoniellen Essen. Die Demonstranten, die sich am selben Abend vor dem Haus des Ministerpräsidenten einfanden, riefen 'Bringt sie jetzt nach Hause!' und markierten ihren Protest durch das Verbrennen eines symbolischen Seder-Tisches am Ende der Zusammenkunft. Eine Vertretungsorganisation für die Familien der Geiseln hatte zudem dazu aufgerufen, einen leeren Stuhl mit dem Bild einer der Geiseln als Mahnmal an den Seder-Tisch zu stellen.
Schon seit Monaten finden durch Vermittlerstaaten Gespräche zwischen Israel und der Hamas statt, mit dem Ziel einer Waffenruhe und der Freilassung weiterer Geiseln, die bei einem Massaker der Hamas am 7. Oktober verschleppt wurden. Die israelische Führung ging bis vor Kurzem von der Annahme aus, dass noch knapp 100 der insgesamt etwa 130 festgehaltenen Geiseln am Leben sind, mittlerweile mehren sich jedoch die Befürchtungen, dass die Zahl der Überlebenden weitaus geringer sein könnte. (eulerpool-AFX)