Protest im Herzen Londons: Britische Bauern alarmiert über Steuerreform
Am Mittwochmorgen versammelten sich Hunderte von Traktoren auf der bekannten Whitehall in London, um gegen geplante Änderungen der Steuervergünstigungen zu protestieren, die von Rachel Reeves im jüngsten Budget angekündigt wurden. Britische Landwirte bangen um ihre Zukunft und befürchten durch die Reformen das Ende ihrer Branche.
Unter dem provokanten Motto "RIP British Farming" kamen Farmersleute aus dem ganzen Land zusammen, um auf die Belastungen durch den Klimawandel, den Wegfall von Subventionen und Post-Brexit-Handelsverträge hinzuweisen. Die Demonstration fiel mit einer Sitzung des Umweltausschusses des House of Commons zusammen, in der Experten über die Auswirkungen der geplanten Änderungen an Erbschaftsteuerersparnissen sprachen.
Gemäß den von der Regierung vorgeschlagenen Reformen werden Bauern künftig eine Steuer von 20 Prozent auf geerbte landwirtschaftliche und geschäftliche Vermögenswerte über 1 Million Pfund zahlen müssten, wobei diese Grenze bisher steuerfrei war. Diese Regelung soll ab April 2026 gelten.
Alistair Carmichael, Abgeordneter der Liberal Democrats und Vorsitzender des Ausschusses, drückte seine Besorgnis über die Gefährdung der Höfe aus und bestätigte den erheblichen Druck innerhalb der Landwirtschaftsgemeinschaft. Trotz Widerstands der National Farmers' Union und anderer Gruppen bleibt die Regierung hartnäckig.
Die Regierung schätzte, dass 73 Prozent der bisherigen Ansprüche für Landwirtschaftserleichterungen unter der neuen Grenze von 1 Million Pfund liegen, wodurch viele Betriebe unberührt bleiben würden. Allerdings befürchten landwirtschaftliche Gruppen, dass tatsächlich mehr Betriebe betroffen seien, als von den Regierungsstatistiken angegeben.
Die Organisation Save British Farming, die auch den Protest organisiert hatte, fordert nicht nur die Aufhebung der Steueränderungen, sondern auch eine veterinärmedizinische Kooperation mit der EU und die Rücknahme der beschleunigten Streichung von EU-Subventionen. Der Umstieg auf umweltfreundlichere Förderungssysteme hat die Unterstützungszahlungen stark reduziert, was die Bauern zusätzlich unter Druck setzt.

