Prosus erhält grünes Licht für Just-Eat-Übernahme und reduziert Beteiligung an Delivery Hero
Die niederländische Internetholding Prosus hat die Zustimmung zur Übernahme von Just Eat Takeaway von der Europäischen Kommission erhalten. Diese Entscheidung ebnet den Weg für den Erwerb und führt zugleich zu einer Neuausrichtung der Beteiligungen von Prosus in der Branche der Essenslieferdienste. Prosus plant, seinen Anteil am deutschen Konkurrenten Delivery Hero innerhalb eines Jahres zu verkleinern. Ziel ist es, die Beteiligung so weit zu senken, dass Prosus nicht mehr als größter Anteilseigner im MDax-notierten Unternehmen gilt. Weitere strategische Veränderungen betreffen auch den Einfluss im Verwaltungsrat von Delivery Hero. Künftig soll kein Vertreter von Prosus oder dessen südafrikanischer Muttergesellschaft Naspers für Vorstands- oder Aufsichtsratsposten der Berliner vorgeschlagen werden. Derzeit hält Prosus rund 28 Prozent der Anteile an Delivery Hero, während die Conifer Group nach eigenen Angaben mit einem Aktienanteil zwischen 5 und 10 Prozent als zweitgrößter Aktionär auftritt. Schon vorab hatten Medien spekuliert, dass Prosus für die Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden bereit sei, seine Anteile bei Delivery Hero zu reduzieren. CEO Fabricio Bloisi von Prosus zeigte sich erfreut über das zügige Genehmigungsverfahren der Europäischen Kommission. Für den Erwerb von Just Eat Takeaway liegen nun alle erforderlichen Freigaben vor. Die Annahmefrist für das Prosus-Angebot, das einen Kaufpreis von 20,30 Euro pro Aktie vorsieht, endet am 1. Oktober. Die Übernahme, die auf 4,1 Milliarden Euro geschätzt wird, setzt derzeit eine Annahmeschwelle von 80 Prozent voraus, kann aber auch bei Verzicht auf einen "Squeeze-Out" der Minderheitsaktionäre gesenkt werden.

