Profiteur der Profiteure

Das Institute for Policy Studies (IPS), eine der fünf großen unabhängigen Denkfabriken der USA mit Sitz in Washington, veröffentlichte jüngst eine Studie, in der sie die Wohlstandsgewinne der Pandemie-Profiteure beleuchtete. Eines der zentralen Ergebnisse: Zeitgleich mit dem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit ist das Gesamtvermögen aller US-Milliardäre zwischen dem 18. März und dem 10. April um satte 282 Mrd. Dollar gewachsen. Bemerkenswert ist vor allem die Geschwindigkeit: Das Vermögen liegt nach einer kurzen Delle wegen der Corona-Pandemie jetzt schon wieder höher als 2019. Die Studie nennt acht Milliardäre, die jeweils um mindestens eine Milliarde reicher wurden: Jeff Bezos (Amazon), MacKenzie Bezos (Amazon), Eric Yuan (Zoom), Steve Ballmer (Microsoft), John Albert Sobrato (Immobilien im Silicon Valley), Elon Musk (Tesla), Joshua Harris (Apollo Global Management) und Rocco Commisso (Mediacom).

Einer der größten Profiteure ist zweifelsohne Amazon-Gründer und -CEO Jeff Bezos. Er wurde zwischen dem 1. Januar und dem 15. April um rund 25 Mrd. Dollar reicher - ein Betrag, der das Bruttoinlandsprodukt von Honduras im Jahr 2018 übersteigt. Das sei "in der modernen Finanzgeschichte beispiellos", schreibt das IPS. Aber es ist wenig überraschend. Denn angesichts der drei Hauptgeschäftsfelder E-Commerce, Cloud-Services und Streaming ist kaum ein Unternehmen besser positioniert, um von der Pandemie und dem damit zusammenhängenden "Stay-at-Home-Trend" zu profitieren. Zwar konnte der Konzern mit seinen Zahlen zum ersten Quartal nicht ganz die hohen Erwartungen erfüllen. Während der Umsatz um 26 Prozent auf 75,5 Mrd. Dollar kletterte, musste Amazon wegen der Pandemie auch die Ausgaben kräftig steigern - etwa wegen einer Einstellungsoffensive angesichts des großen Kundenansturms auf seine Lieferdienste. Daher sank der Gewinn um rund 30 Prozent auf 2,5 Mrd. Dollar. Die größten Belastungen stehen noch bevor: Für das laufende Vierteljahr warnte Amazon vor Sonderkosten von rund 4,0 Mrd. Dollar im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Nichtsdestotrotz ist der Konzern einer der größten Profiteure der aktuellen Situation überhaupt - und die Investmentstory vollkommen intakt.

Der Discount Call von HVB onemarkets mit der Basispreis-Cap-Kombination 1.700/1.750 Dollar, den wir vor diesem Hintergrund in ZJ 12.2020 empfohlen hatten, liegt bereits fast 30 Prozent im Plus. Aufgrund der Restrendite von 9,6 Prozent bleibt das Papier haltenswert (ISIN DE000HZ6AST0). Wer neu einsteigen möchte, kann sich einen Discount Call der HVB ansehen, bei dem Basispreis und Cap jeweils 500 Dollar höher liegen. Notiert die Amazon-Aktie Mitte Dezember mindestens bei 2.250 Dollar, wird der Mut mit einem Maximalertrag von 53,6 Prozent belohnt (ISIN DE000HZ6VSE8).

Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal


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[finanzen.net] · 28.05.2020 · 11:53 Uhr
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